RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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Heinrich [VII.], Graf von Luxemburg und Laroche sowie Markgraf von Arel (s.u.!), verspricht für sich und seinen Bruder Balduin, welchen Stand dieser auch erlange (a quelcunque estat, que celui Baudoin viegne), dem König Philipp [IV.] von Frankreich als seinem/ihrem Lehnsherrn treu zu sein und als Bundesgenossen (ferons a lui aliances) bei Strafe von 20.000 Pfund Kleiner Turnosen gemäß Anweisungen von Königsbruder Graf Ludwig von Évreux, Herzog Robert von Burgund und Graf Johann von Dreux oder deren Beauftragten zu handeln. – Nous Henrys, cuens de Lucembourc et de la Roche et marchis d'Erlons, faisons savoir.
- Originaldatierung:
- donnes a Lion lendemain de l'an nuef [!], l'an de grace mil trois cenz et cinc
Überlieferung/Literatur
Druck: *Wampach, UQB 7 (1949) S.97f. Nr.1050 aus originaler Siegelurkunde des Grafen in Paris, AN, mit Rückschriften, darunter (14. Jh.) Littera H. comitis Luceburgensis, per quas promittit se et Balduinum fratrem suum confederaturos cum rege. – Regest: Böhmer, Heinrich VII. (...1844) S.254 zu 1305. Weitere Drucke und Regesten nennt Wampach a.a.O.
Kommentar
Bei Auflösung der Datierung wird Verquickung mit dem französischen Jahresanfang zu Ostern vorausgesetzt. – Wie 1294 (oben Regesten e und f) heißt der Empfänger ausdrücklich »Lehnsherr« (seigneur), und zwar über die einführende Titulatur als »Fürst« und »König von Gottes Gnaden« hinaus: [...] prometons a tres excellent prince Ph., par la grace de Dieu roi de France [...] et [...] au dit nostre seigneur le roi [...]. – Nach seinen Weihen zu Poitiers hat Balduin als neuer Erzbischof von Trier noch auf dem Weg in seine Metropole eine ähnliche Treuezusage an nostre [...] seigneur messire Ph., par la grace de Dieu roy de France, selbständig beurkundet; Wampach a.a.O. S.228-230 Nr.1170 von April 1308 aus Paris, mit ähnlichen Verpflichtungen verglichen bei Jäschke, Reichsgrenzen (... 1996) S.118, 121f., 129 u. 131f. Auf solche Urkunden stützt sich das Urteil bei Weinand, Heinrich VII. in Ochtendung (...1993) S.20, die deutschen Lehnsleute des französischen Königs und »vor allem [...] die Luxemburger« hätten Philipp den Schönen »hintergangen[;] sie brachen alle Versprechungen«, als sie 1308 Heinrich VII. erhoben bzw. dieser sich zum römisch-deutschen König wählen ließ. – Balduin gilt als erst »1285 oder 1286 geboren, vielleicht in Luxemburg, vielleicht, wie sein Bruder Heinrich, in Valenciennes«; Eggert, Balduin 1307-1354 (...1995) S.316. Für 1285 tritt vorsichtig ein Jäschke, Europa um 1300 (1999) S.97f., wo S.96f. auch die Nachricht von einer Karrierehilfe durch das französische Königspaar für Balduin besprochen wird. J.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. l, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1306-01-02_1_0_6_4_1_12_l
(Abgerufen am 25.04.2024).