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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,2

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macht bekannt, daß heute hier auf der burg im gerichte unter seinem vorsitze der vor ihm erschienene ritter Heinrich von Hammerstein als bevollmächtigter des erzbischofs Gerhard von Mainz gegen die hernach genannten mainzer bürger (Humbrecht zum Widder, Heinrich zum Tuivel schultheiß, Jakob Walpodo, Baldunch, Jakob zum Frosche, Salman, Ludwig Rode richter, Götze und Jakob zum Baumgarten, Tilman zum Jungen, Peter von Wolkenburg, Ingebrant, Berchtold Růle, Peter zum Schlüssel, Konrad Jude ritter, Peter zum Jungen, Johann zum Korbe, Reynolt zum Loegelin, Reynold zum goldenen Widder, Heinemann zum Clemanne, Georgi des Walpoden eidam, Johans zum Frosche, Vrilo, Erkenboldus von Selhoven, Herbort Karpe, Wigenant von Appenheim, Ortlieb schultheißen sohn, Ortlieb zer Jungen Ame, Dudo zu der Jungfrau hof, Ludwig Bappelmůs, Volzo zum Korndreschen der alte, Heineman zum alten Swabe, Heinrich zum Zirle, Konrad der Goldschmied, Friedrich zum Satel, Hanneman des Roten bruder, Volzo zum Korndreschen der junge, Volkmar Volkmars sohn, Konrad der Weber zu Altenmünster, Friedrich zum Schlüssel, Jakob an der Brücken, Antoni an dem Heumarkte, Tilman zu Lateran, Ulman und Jakob zum Rosenbaum, Krafto des Walpoden, Pilgrin Draguiz, Wigant zum Mulboume, Heinrich schultheiß von Eisenheim, Philips, Jakob von Arnsburg, Wenzo) und juden (Moyses der juden bischof, Frumolt der juden meister, Abraham, Josekind, Joseph, Gumprecht, Navikel, Samuel, Koepphelin, Eberlin, Jakob, Isaach, Johel, Bere, Minneman, Merkelin, Manne, Joseph von Oppenheim, Manne, Jakob, Isaach von Limburg, Molle, Michael, Israhel, Salman, Israhel Mankels sohn, Salman Unkel von Basel, Gumprecht von Merheren, Anselm von Oppenheim und Abraham von Diez) folgendes einhellige urteil erklagt habe: 1. die bürgerschaft macht dem erzbischof unrechtmäßiger weise die mainzer juden und andern besitz, mit dem dieser gefürstet ist und den derselbe vom reiche zu lehen hat, streitig, woraus dem erzbischof ein schaden von 10000 mark silber erwachsen ist; 2. die 6000 mark silber, die dem vorgänger Gerhards, erzbischof Heinrich, von könig Rudolf (deperd.) gerichtlich zugesprochen worden sind (und die k. Adolf schon 1292 juli 1, RI. VI 2 n. 35 § 1 dem erzbischof von den bürgern verschaffen zu wollen versprochen hat), müssen dem erzbischof von den genannten juden nebst einem für die vorenthaltung dieser summe zu leistenden schadenersatz von 4000 mark entrichtet werden; 3. der viztum Ludwig vom Rheingau oder dessen bote ist beauftragt, Heinrich von Hammerstein hiefür auf die von diesem zu bezeichnenden bürger- und judengüter von reichswegen anleite zu erteilen. Mit diesem urteil habe nun Heinrich sein mandat dem erzbischof zurückgegeben und diesem sei dann weiter zu recht erkannt worden: 4. viztum Ludwig hat Gerhard selber in den besitz der mainzer juden wieder einzusetzen und auf jene bürger- und judengüter anzuleiten, die dieser für die 20000 mark angeben wird; 5. wer dem erzbischof die ihm zugesprochenen dinge streitig macht, der hat mit seiner habe als „gegenpfand” für dessen erklagte forderungen zu haften; 6. der könig wird, wenn ihn der erzbischof oder ein bote desselben mit dessen offenem brief darum ersucht, die genannten bürger an rechter gerichtsstätte in die acht tun. Zeugen: burggraf Friedrich von Nürnberg, graf Ludwig von Öttingen, graf Gerhard von Diez, Gottfried von Brauneck, Johann von Limburg, Gerlach von Breuberg, Albrecht von Hohenlohe, Herdegen von Gründlach, Robin von Kobern, burggraf Dietrich von Starkenburg. (Deutsch.) [Datierung im eingang (ze Nveremberch uf der burch an dem mêntage vor sante Georgius tage 1293) und am schluß (gegeben und geschriben in der stat und an dem tage und von gotes gebuirte ..., r. 1)].

Überlieferung/Literatur

Or. (geschrieben von K 2; siegel an perg.-str., fehlt) im hauptstaatsarch. München [kaiserl. 1080] (A). Kop. [Mainzer bücher 23, f. 9] im staatsarch. Würzburg (B). – Scriba Hess. Reg. 3, n. 2084 (reg.). Wiener Reg. z. Gesch. d. Juden 1, n. 92 (reg.). Goerz Mittelrhein. Reg. 4, n. 2155 (reg.). Vogt Reg. d. Erzb. v. Mainz 1, n. 310 (reg., aus A, B). Weller-Belschner Hohenloh. UB. 3, 640 n. 531 (nur zeugen). Vancsa D. erste Auftreten d. deutsch. Sprache i. d. Urk. 131 n. 7 (aus A). Samanek Studien 260/62, Urkundenanh. n. 11 (aus A, ohne die vollständigen namenreihen).

Kommentar

Zur sache vgl. Schrohe Mainz in seinen Beziehungen zu d. Königen u. Erzb. (= Beitr. z. Gesch. d. Stadt M. 4,) 71 anm. 5, 6; Fenner Erwerbspol. d. Erzb. Mainz 50. Zu der schrift vgl. Samanek Neue Beitr. (I) 13 anm. 37; (II) 25 anm. 19.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Christoph Cluse, eingereicht am 06.03.2014.

Diese Urkunde auch in Corpus der Altdeutschen Originalurkunden, Nr. 1729.

 

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,2 n. 230, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1293-04-20_1_0_6_2_0_234_230
(Abgerufen am 28.03.2024).