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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,2

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Wahlverhandlungen mit herzog Albrecht von Österreich. Den drei botschaften der kurfürsten an Albrecht in der Österr. Rchr. (v. 56335–40, 56780–95, 57700–10) steht eine botschaft Gerhards von Mainz als wortführers der wähler bei Johann v. Viktring III 1 ed. Schneider 307, rec. B 345 (vgl. auch Ann. Wormat. MG. SS. 17, 69 z. 43) und bei Thomas Ebendorfer ed. Pez 2, 753/4, der den 2. februar als datum angibt, gegenüber. Zweifellos ist, daß der herzog der kandidat des pfalzgrafen war (RI. VI 2 n. 1), dem er am 25. märz (RI. VI 2 n. 7) versprechungen für den fall seiner wahl machte. Aber auch Gerhard von Mainz trat offenbar hervor: in Friesach sind am 21. märz (Muchar Gesch. Steierm. 6, 87; dazu Huber Gesch. Österr. 2, 43) graf Eberhard von Katzenelnbogen und Gerlach von Breuberg, mit denen der erzbischof die in RI. VI 2 n. 1 erwähnten abmachungen getroffen hatte, ferner Heinrich von Klingenberg, dessen fernhaltung vom reichsdienste sich Gerhard später (RI. VI 2 n. 35 § 2 und n. 58) von Adolf ausbedang, bei Albrecht zu finden. Über das, was der Mainzer etwa von Albrecht forderte, sind wir ganz im ungewissen. Von ansprüchen anderer wahlfürsten (vgl. RI. VI 2 n. 5) mußten unerfüllbar vor allem solche sein, die den österreichischen besitz Albrechts betrafen, also solche des königs von Böhmen, der sich allem anscheine nach ende 1291 noch rasch seiner krönung durch den erzbischof von Mainz hatte versichern wollen, bevor es zu einer wahl herzog Albrechts käme (s. meine ausführungen MÖIG. ergb. 11, 265/6). Die erzählung der Rchr. v. 58939–982 deutet darauf hin, daß im zusammenhang mit der friesacher besprechung auch mit Böhmen verhandelt wurde, doch ergebnislos. Gerhards interesse an Albrecht aber bestand nur so lange, als er damit rechnen mußte, daß der pfalzgraf der kandidatur des herzogs zur anerkennung verhalf; denn er wollte gegenüber dem pfalzgrafen ebenso die führung bei einer wahl Albrechts behaupten wie später gegenüber dem erzbischof von Köln die führung bei der wahl Adolfs.

Kommentar

Vgl. meine Studien (I) 6–11.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,2 n. 6, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1292-02-00_1_0_6_2_0_6_6
(Abgerufen am 23.04.2024).