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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,1

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leistet dem papst mit inbegriff der im vorstehenden eid enthaltenen noch weitere versprechungen, insbesondere betreffend: freiheit der wahl kirchlicher prälaten durch die capitel, ungehinderte appellationen au den römischen stuhl, verzichtleistung auf das spolienrecht, vertilgung der ketzer, dann anerkennung, restitution und (um keinen zweifel zu lassen) neue schenkung der genannten besitzungen der römischen kirche (de voluntate et consciencia, consilio et consensu principum), hilfeleistung um der kirche das reich Sicilien zu schirmen so wie auch Corsica und Sardinien. Endlich verspricht der könig noch, nicht zu verletzen noch durch andere verletzen zu lassen die vasallen der kirche und namentlich den Karl könig von Sicilien, noch dieses reich, welches dieser von der kirche zu lehen trägt oder einen theil desselben zu besetzen oder anzugreifen oder angreifen zu lassen, auch die andern getreuen der kirche, welche ihr gegen kaiser Friedrich und dessen erben beigestanden, deshalb nicht zu verfolgen, sondern eher zu begünstigen; alles in den canones distinct. 63 (privilegien Ludwig d. Fr. und Otto I.) begriffene einzuhalten, endlich die deutschen laienfürsten beschwören zu lassen, dass sie über die einhaltung all dieser verpflichtungen durch ihn wachen; gegenwärtige mit dem wachssiegel bekräftigte urkunde will er bei der kaiserkrönung unter goldbulle erneuern. Zeugen: die erzbischofe Ademar v. Lyon, Bonifaz v. Ravenna, Odo v. Besançon, Jacob v. Embrun; die bischöfe Stefan v. Paris, Heinrich v. Basel, Johann v. Lüttich, Amedeus v. Valence; Ludwig Rheinpfalzgraf und herzog v. Baiern, die herzoge Philipp v. Kärnten u. Konrad v. Teck; Heinrich markgraf v. Hachberg, Friedrich burggraf v. Nürnberg, die grafen Emich und Friedrich v. Leiningen, Albrecht und Burkard, v. Hohenberg, Thibalt v. Pfirt, Eberhard v. Katzenellenbogen, Siegbert (Gibert) landgraf v. Niederelsass, Heinrich v. Freiburg, Mangold v. Nellenburg, Hermann v. Salz, Ludwig v. Homberg, Gottfried v. Löwenstein; die edlen Konrad v. Wartenberg, Eberhard v. Lupfen, Reinhard von Hanau und der graf v. Buchegg. Datum L. per manum Heinrici episc. Tridentini regalis aule protonotarii. Raynald Ann. 1275 § 38 aus Platina = Lünig Reichsarchiv 19, 172 = Lünig Cod. Ital. 2, 727, = Fontes rer. Bernens. 3, 138. (Zaccagni) Dissert. l. c. 32 wie n. 439 = Senckenberg De iure primar, precum 6. Theiner CD. dominii 1, 194 aus or. im vatican. archive [vgl. darüber Kehr im N. Archiv 14, 357. ‒ Als form. (Ab eo solo ‒ non assistent) in T, dar. Bodmann 83; vgl. dazu Kretzschmar Formularbücher 12, doch hat der formelsammler neben sonstigen willkürlichkeiten aus n. 439 in der aufzählung der orte änderungen herübergenommen]. ‒ Die frage wegen Sicilien, von der Ottokar 180 sagt: Ob sich der kunic des verzêch an des riches stat, des wirt von mir ein blat geleget für den mund wandez ist mir unkund, wurde also allerdings entschieden; [was Ottokar über eine vom papste angeregte heirat zwischen Rudolfs tochter und dem enkel Karls von Anjou erzählt, gehört in die zeit des concils von Lyon. ‒ Was Bernardus Guidonis, Bouquet 16, 703 sagt: (in Lausanne) Rudulphus rex .. Romaniolam et exarchatum Ravennae ecclesie Romanae restituit, kann in dieser ausdrücklichen bestimmtheit nicht richtig sein, denn sonst wäre das vorgehen seiner bevollmächtigten im november und december in der Romagna, sowie die ernennung des grafen Heinrich von Fürstenberg zum rector der Romagna unerklärlich, vgl. n. 477. Wol aber hat die curie sehr bald aus dem exarchat von Ravenna und der Pentapolis, welche ja in n. 439 besonders genannt sind, ihre anrechte auf die Romagna begründet, vgl. das schreiben Innocenz V. von 1276 märz 17, n. 534.]

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,1 n. 440, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1275-10-21_1_0_6_1_0_494_440
(Abgerufen am 20.04.2024).