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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,1

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Der Dominikanerprovincial (Ulrich) an seine ordensbrüder: er preist die auf befehl des papstes (ex mandato summi pontificis) erfolgte einmüthige wahl Rudolfs als göttliche fügung, dem gewählten besonderen glanz verleihend, berichtet einen vom freudigen zuruf des volkes begrüssten ausspruch des königs (decentis forme sursum ab humero super omnem populum eminens verbum protulit, quod tocius gentis devocio tanquam de celo lapsum dicitur suscepisse; Hodie, inquid, dimitto debita cunctis, qui me nocuerunt; exnunc absolvi iubeo captivos, quos mea claustra tenuerunt, iam me amatorem pacis provinciis spondeo, quem infatigabilem pertulerant hactenus bellatorem), weist hin auf die bereits sichtbaren segnungen des friedens und erzählt als beweis quam humilem et sincerum sub purpura (sic!) gerat animum, wie er zusammen mit dem auf der reise nach Paris begriffenen ordensgeneral zufällig an einen ort gekommen, ubi rex prefatus recipiebatur cum tripudio omnium et gaudio singulorum. Als der könig die anwesenheit des generals erfahren, sei er folgenden tags in die kirche des ordens gekommen und habe, vom magister ermahnt dem papst unterwürfig zu sein, sowie die rechte des clerus zu schützen, den frieden herzustellen, gerechtigkeit zu üben und die sorge für das heilige land sich angelegen sein zu lassen, dies alles gerne zugesagt; er fordert auf dem könig, sicut eius meretur devotio ordini multis exhibitionibus declarata, nach kräften förderlich zu sein. Er preist die königin ob ihrer tugenden und will über die königlichen kinder nicht mehr sagen, als dass sie ihrem vater nur zur ehre gereichen (sobolem qui eius congruenter commendat auctorem). Juste dilectessimi ‒ species decoratur. Winkelmann Acta 2, 748. Finke Ungedr. Dominikanerbriefe 87 aus einem formel- und briefbuch der deutschen Dominikanerprovinz in der kgl. bibliothek zu Berlin (früher in Münster). ‒ Winkelmann bezog das schreiben auf die wahl Adolfs oder Heinrichs VII, nicht auf Rudolf, »da derselbe nicht am wahlorte anwesend war«. Die unhaltbarkeit dieser zuweisung und die unzweifelhafte beziehung auf Rudolfs wahl hat Wenck in der Deutschen Literaturzeitung 1885 sp. 1706 und noch eingehender Finke l. c. dargethan. ‒ Der brief ist vielleicht noch vor der krönung geschrieben, iedenfalls aber um diese zeit. Von der freilassung der gefangenen berichtet auch das Chron. Colmar. SS. 17, 243.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,1 n. 24, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1273-00-00_3_0_6_1_0_33_24
(Abgerufen am 28.03.2024).