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RI V Jüngere Staufer (1198-1272) - RI V,1,2

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(in solempni curia in nostra coronatione) beurkundet die lehensvorschriften, welche (bei gelegenheit der belehnung des herzogs Heinrich von Brabant) vor ihm durch rechtsspruch gefunden worden sind: 1) In lehenrechtssachen darf ieder beliehene dienstmann sowohl über lehen der edeln als der dienstmannen, nur nicht über fürstenlehen richten. 2) Jeder vasall kann von seinem herrn in lehenrechtssachen das erstemal binnen vierzehn tagen zu erscheinen vorgeladen werden. 3) Wer ein allodialgut des herzogs zu lehen trägt, kann von dem herzog desshalb auf iedes andere demselben gehörige allodialgut vorgeladen werden. 4) Ist aber das gut des vasallen theil eines lehens, welches der herr von einem andern fürsten trägt, so kann er ihn auf ieden theil des lehens vorladen, welches er von diesem fürsten trägt. 5) Jeder vasall der nicht auf die erste vorladung erscheint, ist gehalten die busse zu geben, welche bota heisst. 6) Von welchem der herzog einen rechtsspruch verlangt, der muss den rechtsspruch sagen binnen der zeit, welche der herzog an ienem tage zu gericht sitzt. 7) In lehnrechtssachen kann keiner fürsprech sein als wer des herzogs vasall ist. 8) Hörige folgen der mütterlichen abstammung, vogtleute aber dem hof, welchem sie zinsbar sind. 9) Wer von einem zum fürsprech aufgefordert ist, muss denselben vertreten, sofern er nur sprechen kann wie gebräuchlich. 10) Dem herzog gebührt die vormundschaft unmündiger bis zum zwölften iahre in bezug auf die lehen, welche sie von ihm tragen. Z.: die erzb. Sifr. v. Mainz, Engelb. v. Cöln u. Theod. v. Trier, Conr. bisch. v. Metz u. Speier hofcanzler, die bisch. v. Wirzburg u. Augsburg, der graf v. Dietz, der Rheinpfalzgraf, die gr. Ludw. v. Wirtenberg, Adolf v. Mark u. Friedrich v. Altena, der herr v. Heinsberg, gr. Lothar v. Hochstaden, der gr. v. Castel, Heinr. truchsess v. Waldburg, der schenk v. Schipf, Wern. v. Bolanden, Gerh. v. Sintzig. Butkens Trophées 1,68. Mieris Charterboek 1,413. Senckenberg Corpus iuris feud. 763. M. Germ. 4,249. Huill. 2,745. Dynteri chr. 2,164. Vgl. die varianten im Archiv der Gesellsch. 11,430. ‒ Wegen der eigenthümlichen fassung vgl. Beitr. zur Urkkl. 1,353.

 

Verbesserungen und Zusätze (1983):

Von unbekanntem Verfasser, geschrieben von gleicher unbekannter Hand wie BF. 3874. Or. in Wien, HHStA. Beschreibung: Philippi 90. Druck: MGH. Constit. II, 392 Nr. 279. Regest: Laurent, Actes et documents 10 Nr. 11 und 106 mit Literatur. -- Verkooren, Inventaire II. p. 1,52--53. Deutsche Übers.: Weinrich 390 Nr. 99.

Zeugen:
die erzb. Sifr. v. Mainz, Engelb. v. Cöln u. Theod. v. Trier, Conr. bisch. v. Metz u. Speier hofcanzler, die bisch. v. Wirzburg u. Augsburg, der graf v. Dietz, der Rheinpfalzgraf, die gr. Ludw. v. Wirtenberg, Adolf v. Mark u. Friedrich v. Altena, der herr v. Heinsberg, gr. Lothar v. Hochstaden, der gr. v. Castel, Heinr. truchsess v. Waldburg, der schenk v. Schipf, Wern. v. Bolanden, Gerh. v. Sintzig.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI V,1,2 n. 3875, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1222-05-00_2_0_5_1_2_74_3875
(Abgerufen am 28.03.2024).