Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI V Jüngere Staufer (1198-1272) - RI V,1,1

Sie sehen den Datensatz 382 von insgesamt 5193.

Einigung auf die wahl Ottos auf dem fürstentag zu Andernach, wohl um ostern, nachdem herzog Bertold von Zähringen, der sich seine in aussieht genommene erwählung schon 6000 mark hatte kosten lassen (Philipps brief vom iuni 1206) in der zwischenzeit von Philipp gewonnen nicht erschienen war. Ann. Col; vgl. Ann. Marbac. Der graf Emich von Leiningen wurde nun über England abgeordnet, um den gewählten abzuholen. Otto Sanblas. [Nach Chron. Ursp. auch der graf Albert von Dachsburg, der aber nach Ann. Colon. im Elsass Philipp befehdete.] ‒ Diese deutschen nachrichten können aus Rog. de Hoveden ed. Stubbs 4,37 ergänzt werden. Da heisst es: nach weihnachten seien boten des erzb. von Cöln und anderer deutscher fürsten zu könig Richard von England nach Rouen gekommen, und hätten ihn sicut precipuum membrum imperii (vergl. Heinrichs VI brief vom 20 dec. 1193) auf den 22 feb. zur mitwahl nach Cöln eingeladen. Der könig, welcher nicht zum zweitenmal in die hände der Deutschen fallen wollte, habe aber nur eine gesandtschaft geschickt, und zwar den bischof Philipp von Durham mit noch genannten drei erwählten bischöfen und vier weltlichen herrn, und durch diese sodann, erst für die wahl seines ältesten neffen des pfalzgrafen Heinrich, und als dieser wegen seiner abwesenheit im orient nicht habe in betracht kommen können, für dessen bruder Otto geworben. Dies wird in der wesenheit richtig sein, obgleich der erzb. von Mainz irrig mitgenannt wird. Rex Richardus divitiis et consiliis pollens tantum egit muneribus et xeniis suis erga archiepiscopum Colonie et erga proceres imperii, quod omnibus aliis omissis Othonem nepotem suum, mire strenuitatis et elegantis corporis adolescentem eligerent. Radulf Coggeshale ed. Stevenson 88. Hiermit stimmt auch Philipp in seinem rechtfertigungsschreiben an den pabst überein: Recepta multa pecunia a rege Anglie, qua magni viri sepe corrupti sunt, consanguineum nostrum dominum Oddonem comitem Pictavie elegerunt. Inn. Epp. ed. Bal. 1,746. ‚Ueber erzbischof Adolfs antheil an dieser wahl und deren folgen urtheilt Caes. Heist. im Dialogus Dist. 2 cap. 30: O Colonia deplora calamitates tuas, que venient tibi, quoniam non solum ex culpa solius episcopi sed etiam ex communi peccato venient. ... Adolfum episcopum intelligo, qui post mortem Heinrici imperatoris, quasi venale imperium habens, veneno avaritie se ipsum infecit, plurimosque interfecit. Posuit enim cor suum, id est consilium suum in ventres luporum, ad thesauros Richardi regis Anglie late hiantium, quorum consilio Ottonem Saxonem, filium sororis eius, in regem Romanorum elegit.‘ ‒ Diesem wirkte dann könig Philipp August von Frankreich, indem er den Philipp begünstigte, wieder entgegen. Vergl. Gerv. Tilb. ap. Leibnitz 1,943 und das schreiben des königs von Frankreich an den pabst, worin es heisst: Ad hec cum rex Anglie per fas et nefas pecunia sua mediante nepotem suum ad imperialem apicem conetur intrudere, vos nullatenus intrusionem illam si placet debetis admittere, quoniam in opprobrium et detrimentum corone nostre cognoscitur redundare. Inn. Epp. ed. Bal. 1,690.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI V,1,1 n. 198a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1198-00-00_1_0_5_1_1_382_198a
(Abgerufen am 28.03.2024).