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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. nimmt Graf Wilhelm (VIII.) von Maguelone (nobili viro Willelmo de Montepessulano) aufgrund der Verdienste, die der Graf und dessen Vorgänger Wilhelm (VII.) (clare memorie Willelmus, quondam progenitor tuus) sich um die Römische Kirche und um Cölestin als damaligem Kardinal erworben haben, dessen Frau Agnes und ihren Sohn W(ilhelm) (Agnetem uxorem ac filium tuum W.) mit ihrem Besitz in den päpstlichen Schutz und gewährt wie sein Vorgänger Alexander (III.) das Recht, nur vom Papst oder einem päpstlichen Legaten a latere mit päpstlichem Spezialmandat exkommuniziert zu werden, es sei denn, die Schwere des Vergehens wie tätliche Angriffe auf Kleriker oder Brandstiftung gebiete unmittelbar die Exkommunikation; die Kapelle in Montpellier (capellam ... in Monte Pessulano) und jene in der Burg Palude (bei Montpellier) (in castello de Palude) dürfen ebensowenig mit dem Interdikt belegt werden wie vom Grafen keine ungerechtfertige Genugtuung verlangt werden darf; der Papst setzt fest, daß von einer der Kapellen, die von den Vorgängern des Grafen dem hl. Petrus übertragen worden sind, jährlich ein Aureus für den Lateranpalast (Lateranensi palatio) gezahlt wird und behält die Pfarrzehnten und Primitien der Kirche von Maguelone (Magalonensi ecclesie) vor.

Originaldatierung:
Dat. Lat. 9 kal. ian. pont. a. 1.
Incipit:
Sacrosancta Romana ecclesia que unicuique

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 13. Jh., Montpellier, Arch. com, AA 1 fol. 13' (Liber instrumentorum memorialium, ou Cartulaire des Guillelms, Stein, Bibliographie Nr. 2574).

Drucke: Gariel, Series 1 S. 240-241 (Teildruck); Germain/Chabaneau, Liber Instrumentorum Memorialium S. 52-53 Nr. 24; Rouquette/Villemagne, Bullaire de Maguelonne 1 S. 200-202 Nr. 125; Migne, PL 206 Sp. 903-904 Nr. 37 (unvollständig nach Gariel).

Reg.: JL 16777 (J 10334).

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold, PUU Frankreich 7 S. 9 = Acta Rom. pont. 8 S. 719. – Zum Aufenthalt des Kardinals Iacinthus in Montpellier 1171 vgl. Janssen, Legaten S. 88f. und Weiß, Legaten S. 182. Zur Sache vgl. Germain, Histoire Montpellier S. XVIIf., Devic/Vaissete, Histoire Languedoc 6 S. 138 und Montaubin, Celestine III and France S. 127. Zu päpstlichen Schutzprivilegien für Laien vgl. Jordan, Cölestin III. und die Welfen, der S. 245 auf diese Urk. eingeht, Fried, Laienfürsten S. 178 und Delivré, Le domaine de l’apôtre S. 460.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 274, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d9313254-151a-4556-a65a-c60790b5893f
(Abgerufen am 20.04.2024).