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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. nimmt Abt (Konrad) und die Brüder des Klosters St. Maria in Lucelle/Lützel (abbati monasterii sancte Marie de Lucelan eiusque fratribus) (D. Basel) auf deren Bitten in den päpstlichen Schutz, bestätigt die Benediktinerregel und die Institution der Zisterzienser sowie genannte Besitzungen, befreit sie vom Zehnten für Eigenbau und für Tierfutter, gewährt das Aufnahmerecht, verbietet, nach abgelegter Profeß das Kloster unerlaubt zu verlassen, und gestattet, gegen ihre Mönche und Konversen vorzugehen, wenn sie andernorts aufgenommen werden, verbietet die Vergabe und Entfremdung von Klosterbesitz ohne Zustimmung des Kapitels und erklärt derartige Maßnahmen für ungültig, untersagt, daß ein Mönch oder Konverse ohne Erlaubnis des Abts und des Kapitels Bürgschaft leistet oder Kredit aufnimmt außer bei offensichtlichem Nutzen, und entbindet den Konvent von der Haftung, wenn solche Geschäfte ohne ihn getätigt werden, gestattet das Zeugnisrecht der Brüder in Zivil- und Kriminalfällen, verbietet, sie zur Teilnahme an Synoden oder Gerichten zu zwingen oder ihr Kloster zu Ordinationen, Chrismazubereitung, Gerichtsverfahren oder anderen öffentlichen Versammlungen gegen ihren Willen zu betreten, untersagt gemäß den Statuten des Zisterzienserordens, daß sich jemand in die reguläre Wahl oder Absetzung des Abts einmischt, berechtigt den Abt, falls der Bischof sich nach dreimaligem angemessenem Ersuchen weigert, ihn zu benedizieren, die Weihe der eigenen Novizen vorzunehmen und sein Amt zu führen, bis der Bischof einlenkt, schreibt vor, daß der Bischof sich bei der Entgegennahme des Gelübdes mit den Formen und Gebräuchen zufriedengibt, die innerhalb ihres Ordens üblich sind, setzt den freien Empfang von Chrisma, Heiligem Öl, Konsekrationen und Ordinationen durch den Diözesanbischof oder nötigenfalls durch einen Bischof ihrer Wahl fest, gestattet, bei Vakanz des Bischofsstuhls Sakramente von einem anderen Bischof zu empfangen, ohne daß dadurch ein Präjudiz geschaffen würde, verbietet, daß Leute oder Händler des Klosters mit dem Interdikt oder der Exkommunikation belegt werden wegen ihrer Hilfe für das Kloster an Feiertagen oder daß über Wohltäter des Klosters wegen ihrer Leistungen für das Kloster Interdikt oder Anathem verhängt werden, erlaubt, Schreiben zu mißachten, die ihre Zugehörigkeit zum Zisterzienserorden nicht erwähnen und ihre päpstlichen Privilegien verletzen, gebietet Frieden, untersagt Verbrechen in ihren Klausuren und bestätigt die Freiheiten und Immunitäten, die dem Zisterzienserorden vom Apostolischen Stuhl und weltlichen Großen gewährt worden sind.

Originaldatierung:
Dat. Rome apud sanctum Petrum pm. Egidii s. Nicolai in carcere Tulliano diaconi cardinalis 6 id. iun. ind. 12 inc. 1194 pont. a. 4.
Incipit:
Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit
Unterschriften:
  • Celestinus catholice ecclesie episcopus Albinus Albanensis ep.
  • Octavianus Hostiensis et Velletrensis ep.
  • Iohannes Prenestinus ep.
  • Petrus Portuensis et s. Rufine ep.
  • Pandulfus presb. card. basilice XII apostolorum
  • Petrus presb. card. s. Cecilie
  • Iohannes s. Clementis. card. Viterbiensis et Tuscanensis ep.
  • Iohannes Felix presb. card. s. Susanne
  • Romanus presb. card. s. Anastasie
  • Guido presb. card. s. Marie Transtiberim tit. Calixti
  • Hugo presb. card. tit. ss. Silvestri et Martini tit. Equitii
  • Iohannes presb. card. s. Stephani in Celio monte
  • Cinthius presb. card. tit. s. Laurentii in Lucina
  • Soffredus presb. card. s. Praxedis
  • Iohannes presb. card. s. Prisce
  • Gratianus diac. card. ss. Cosme et Damiani
  • Gregorius diac. card. s. Marie in Porticu
  • Gregorius diac. card. s. Marie in Aquiro
  • Gregorius diac. card. s. Georgii ad velum aureum
  • Lotharius diac. card. ss. Sergii et Bacchi
  • Bobo diac. card. s. Theodori
  • Petrus diac. card. s. Marie in via lata
  • Cencius diac. card. s. Lucie in Orthea

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig., Porrentruy, Arch. de l’ancien Evêché de Bâle, Série Chartes, sub dato.

Druck: Trouillat, Monuments Bâle 1 S. 425-429 Nr. 277.

Reg.: JL 17120 (J 10475); (Buchinger), Epitome fastorum Lucellensium S. 56-59; Hidber, Schweizerisches Urkundenregister 2 S. 423-424 Nr. 2677; Wackernagel/Thommen, UB Basel 1 S. 48 Nr. 67; GP II,2 S. 262 Nr. 11.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Brackmann, PUU Schweiz S. 430 = Acta Rom. pont. 9 S. 121, zum Orig. vgl. Bischoff, Urkundenformate S. 147. Das im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, Marburg, aufbewahrte Photo des Orig. ist im Internet verfügbar (http://lba.hist.uni-marburg.de/lba, Zugangsnummer 12146). – VU ist das nicht genannte Privileg Urbans III. von 1187 Oktober 31 (Böhmer-Schmidt, Papstregesten Urbans III. Nr. 1314), das hier erweitert ist. Zur Sache vgl. Rück, Urkunden Basel S. 158.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 1129, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d0651ec5-76d4-452a-822b-82f7dc7002d7
(Abgerufen am 28.03.2024).