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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. bestätigt die Wahl des Archidiakons Albert von Löwen zum Bischof von Lüttich (Alberti Lovaniensis).

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erwähnt in der Vita Alberti episcopi Leodiensis, ed. Heller S. 145, wo es heißt: omnium ergo iudicio papa Celestinus approbat et confirmat electionem Alberti Lovaniensis, und in der Chronik des Balduin aus Ninove (Balduini Ninovensis Chronicon, ed. Holder-Egger S. 537): Albert a Celestino papa ... in episcopatu confirmatus.

Reg.: – .

Kommentar

Nach dem Tod des Bischofs Rudolf von Lüttich am 5. August 1191 kam es am 8. September 1191 zu einer Doppelwahl, aus der Archidiakon Albert von Löwen, der Bruder des Herzogs Heinrich I. von Brabant, und Albert von Rethel, Dompropst und Archidiakon von Lüttich, hervorgingen, wobei ersterer die überwiegende Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Kaiser Heinrich VI. erwirkte 1192 Januar 13 ein Fürstenurteil, wonach das Bistum Lüttich an den Kaiser zurückfallen solle, der im Beisein der beiden Erwählten die Wahl verwarf und den Bischofsstuhl an Lothar von Hochstaden, Propst von St. Cassius in Bonn und kaiserlichen Kanzler, übertrug, vgl. Böhmer-Baaken, Regesten Heinrichs VI. Nachträge und Ergänzungen Nr. N 199, als pdf-Datei unter www.regesta-imperii.de. Albert von Löwen begab sich daraufhin nach Rom, wo er am 2. April 1192 eintraf (Vita Alberti episcopi Leodiensis, ed. Heller S. 145: dies azimorum) und vor Cölestin III. Klage erhob, der ihm mit der Mehrheit der Kardinäle als rechtmäßig Erwähltem den Bischofsstuhl zusprach und ihn am 30. Mai zum Diakon weihte, vgl. Reg. 501. Wie lange Albert noch in Rom blieb, ist ungewiss, nach dem Bericht der Chronique de Gislebert de Mons, ed. Vanderkindere c. 192 S. 277 erreichte er am 31. Juli 1192 Lobbes in Brabant. Zur Bischofsweihe Alberts durch Erzbischof Wilhelm von Reims vgl. Reg. 565 und Reg. 566. Zum weiteren Verlauf der Angelegenheit vgl. Reg. 567 und zur Sache Trautmann, Bischofsmord S. 22-51, Heinrich, Kaiser Heinrich und die Besetzung der deutschen Bistümer S. 193-199, Schmandt, Election and Assassination passim, Pfaff, Domkapitel S. 37, Kupper, Raoul de Zähringen S. 174, Kupper, Liège S. 201 und S. 205, Weiland, Heinrich VI. S. 108-111 sowie Weller, Heiratspolitik S. 491f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 500, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c289879d-0459-47d1-811f-cb09df821ee3
(Abgerufen am 24.04.2024).