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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. nimmt Abt Heinrich und die Brüder von St. Trudpert (im Schwarzwald) (Henrico abbati de sancto Trudperto eiusque fratribus) (D. Konstanz) auf deren Bitten mit ihrem Kloster in den päpstlichen Schutz, bestätigt die Benediktinerregel und ihren Besitz, befreit sie vom Zehnten für Neubrüche bei Eigenbau und für Tierfutter, gewährt das Präsentationsrecht, gestattet Gottesdienst bei Interdikt, setzt den freien Empfang von Chrisma, Heiligem Öl, Konsekrationen und Ordinationen durch den Diözesanbischof oder nötigenfalls durch einen Bischof ihrer Wahl fest, gewährt die Wahl des Abts gemäß der Benediktinerregel, befiehlt unter Androhung des Anathems ihren Eigenleuten, bei der Nachfolge eines neuen Abts die schuldigen Zehnten und den Zins zu leisten, erlaubt, bei Bittprozessionen die Reliquien des hl. Trudpert mitzuführen, gestattet, die Pönitenz zu gewähren, und setzt die freie Sepultur fest.

Originaldatierung:
Dat. Rome apud sanctum Petrum pm. Egidii s. Nicolai in carcere Tulliano diaconi cardinalis 7 id. iun. ind. 10 inc. 1192 pont. a. 2.
Incipit:
Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit
Unterschriften:
  • Celestinus catholice ecclesie episcopus Iohannes Prenestinus ep.
  • Pandulfus presb. card. basilice XII apostolorum
  • Melior presb. card. ss. Iohannis et Pauli
  • Iohannes s. Clementis. card. et Tuscanensis ep.
  • Romanus presb. card. s. Anastasie
  • Iohannes presb. card. s. Stephani in Celio monte
  • Gratianus diac. card. ss. Cosme et Damiani
  • Gerardus diac. card. s. Adriani
  • Soffredus diac. card. s. Marie in via lata
  • Iohannes diac. card. s. Theodori

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig., Karlsruhe, Bad. Generallandesarch., Selekt der ältesten Urkunden, B 48; Kopie 14. Jh., Karlsruhe, Bad. Generallandesarch., Kopialbücher 67/1299 p. 5 (Bullae pontificiae ...); Kopie 15. Jh., Karlsruhe, Bad. Generallandesarch., Kopialbücher 67/1300 fol. 6 (Urbarium monasterii S. Trudtperti martyris); Kopie 15. Jh., Karlsruhe, Bad. Generallandesarch., Kopialbücher 67/1301 fol. 2; Kopie 15. Jh., Karlsruhe, Bad. Generallandesarch., Selekt der ältesten Urkunden (inseriert in der Urk. Johannes’ XXIII. von 1414 März 30).

Druck: Weech, UB St. Trudpert S. 92-95 Nr. 9.

Reg.: JL 16899 (J 10384); Dümgé, Regesta Badensia S. 61; Pflugk-Harttung, Päpstliche Original-Urkunden S. 575 Nr. 962; GP II,1 S. 182-183 Nr. † 5.

Kommentar

Zur Überlieferung in den Registern des Gegenpapstes Johannes’ XXIII. vgl. Kehr, PUU römische Bibliotheken III S. 117 = Acta Rom. pont. 4 S. 117 und Kehr, Nachträge zu den römischen Berichten S. 529 = Acta Rom. pont. 4 S. 187, zur Überlieferung in Karlsruhe vgl. Pflugk-Harttung, PUU Karlsruhe S. 244. – Nach dem Kommentar der GP handelt es sich hierbei um eine Fälschung vom Beginn des 13. Jh. auf der Grundlage eines echten Privilegs, wobei die Fälschungsabsicht im ungewöhnlichen Passus über die Abgaben an den neu gewählten Abt zu suchen sei. Aus der Bestätigung eines Urteils des Bischofs Heinrich von Straßburg durch Bischof Konrad von Konstanz von 1216 August 26 (Ladewig/Müller, Regesten Constanz 1 S. 147 Nr. 1298) geht hervor, daß es zwischen dem Abt und den Leuten des Klosters zu einem Streit gekommen war, in dem auch eine Urk. Cölestins III. vorgelegt wurde, wobei es sich wahrscheinlich um diese Fälschung gehandelt hat.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. †520, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c1908c97-fa7d-428b-ada5-48eca983e9ab
(Abgerufen am 19.04.2024).