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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. schreibt Abt (Wilhelm) von Stoneleigh (D. Coventry/Lichfield), Dekan (Jordanus) von Warwick und Magister Absalom von Aldermaston (abbati de Stanlawa, decano de Warwic et magistro Absoloni de Aldemannestone) aufgrund der Klage des Klerikers P(hilipp) (P. clerici), wonach der Streit zwischen ihm und Kleriker R. von Dunchurch (R. clericum de Dencurt) um die Kirche von Oxendon (ecclesia de Oxendon) von seinen Vorgängern Lucius (III.) und Clemens (III.) an die Äbte von Combe (Cumba abbati) (D. Coventry/Lichfield) und Stoneleigh (abbati de Stanl.) sowie Magister R. von Wlneia (magistro R. de Wlneia) übergeben worden war; da sich der Kleriker R. kontumazial dem Richterspruch entzogen habe, hätten die Delegaten den Besitz der Kirche (von Oxendon) an Philipp übertragen; nach einem Jahr sei die Kirche jedoch wieder in ihre Hände gelangt und nach langen Verhandlungen abermals dem Philipp übertragen worden; im Lauf der Zeit sei der Streit aufs Neue entbrannt, woraufhin Philipp dem R. in einer gütlichen Vereinbarung einen Teil der Kircheneinkünfte auf Lebenszeit überlassen habe; nach dessen Tod sei Philipp im Besitz der Kirche durch Abt (Richard) und den Konvent von Cirencester (abbas et conventus Cir.) (D. Worcester) sowie durch andere bedrängt worden und habe an den Apostolischen Stuhl appelliert; der Papst habe die Delegaten bereits mit dieser Angelegenheit beauftragt, sie, die Delegaten, hätten jedoch infolge des Eingreifens von Laien die Untersuchung nicht durchgeführt; der Papst befiehlt nun abermals, die Angelegenheit unter Ausschluß der Appellation zu untersuchen, beizulegen und das Urteil durchzusetzen sowie eventuelle Maßnahmen, die gegen Philipp nach seiner Appellation ergriffen wurden, rückgängig zu machen, ungeachtet irgendwelcher vom Apostolischen Stuhl impetrierter entgegenstehender Schreiben.

Originaldatierung:
Dat. Lat. 14 kal. mar. pont. a. 3.
Incipit:
Pervenit ad nos ex insinuatione

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 13. Jh., Oxford, Bodleian Lib., Dep. c. 392 fol. 174'-175 (inseriert in die Terminfestsetzung der Delegaten an den Abt von Cirencester) (Cirencester, Registrum A, Davis, Medieval cartularies Nr. 255).

Drucke: Holtzmann, PUU England 3 S. 559-561 Nr. 468; Ross, Cartulary Cirencester 2 S. 582-583 Nr. 700.

Reg.: – .

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Holtzmann, PUU England 3 S. 76. Damals befand sich das Chartular im Besitz der Lady Vestey, heute in der Bodleian Lib. in Oxford. – Dieser Streit ist die Fortsetzung der Auseinandersetzung, die bereits Lucius III. (Böhmer-Baaken-Schmidt, Papstregesten Lucius’ III. 2 Nr. 2226) und Clemens III. (Böhmer-Schmidt, Papstregesten Clemens’ III. Nr. 1316) durch delegierte Richter beizulegen versucht hatten. Das genannte erste Delegationsmandat Cölestins III. ist verloren, vgl. Reg. 997. Vgl. hierzu die Urk. Bischof Hugos von Lincoln an die Delegaten von 1194 (Smith, EEA 4: Lincoln 1186–1206 S. 34 Nr. 42), aus der sich auch der volle Name des Klerikers Philipp ergibt. Wlneia ist unermittelt, ob Dencurt mit Dunchurch, Grafschaft Warwickshire, zu identifizieren ist, muß offenbleiben. In der Urk. Cölestins III. von 1195 Juli 18 (JL – , Holtzmann 3 S. 567-568 Nr. 472, Ross, Cartulary Cirencester 1 S. 155-156 Nr. 156/88) erscheint die Kirche als Besitz von Cirencester.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 998, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bbed138b-abc3-4d1c-89c9-2ce63432b82b
(Abgerufen am 19.04.2024).