Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Cölestin III. - RI IV,4,4,5 n. 192

(1191 April 27 – Oktober 31), Rom, St. Peter

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Cölestin III. schreibt Erzbischof (Absalom) von Lund (Ludonsi archiepiscopo) auf dessen Mitteilung, wonach ein gewisser G., Überbringer dieses Schreibens (G., lator presentium), nach dem Tod seiner Frau ein sexuelles Verhältnis mit seiner Stieftochter eingegangen sei, das er auch, nachdem er eine andere Frau geheiratet hatte, offen fortgeführt habe; der Papst teilt mit dem Rat seiner Brüder, der Kardinäle, mit, daß der G. die Ehe mit seiner Frau fortführen müsse, keine ehelichen Rechte fordern dürfe, aber die seiner Frau zu erfüllen habe; wegen des Inzests und des Ehebruchs solle ihm eine angemessene Strafe auferlegt werden, und zudem dürfe er, falls er seine Frau überleben sollte, keine weitere Ehe eingehen.

Originaldatierung:

Dat. Rome apud sanctum Petrum eodem anno ( = 1).

Incipit:

Transmisse nobis tue littere demonstrarunt

Überlieferung/Literatur

Drucke: Comp. 2 lib. 4 tit. 7 c. 3 (ed. Friedberg S. 94); Decr. Greg. lib. 4 tit. 13 c. 4 (ed. Friedberg Sp. 697).

Reg.: JL 17661 (J 10723) (zu 1191–1198).

Kommentar

Zur weiteren Überlieferung dieser Dekretale vgl. Heckel, Dekretalensammlungen S. 207, Holtzmann, Collectio Seguntina S. 431 Nr. 42 (zu 1191 April 15–Oktober 25) sowie Cheney/Cheney, Studies S. 173 und S. 231. Sie ist in der Sammlung Walther Holtzmanns als WH 1032 (KI 1159) verzeichnet. – Das Datum ergibt sich aus der Nennung des Ausstellungsorts St. Peter und des ersten Pontifikatsjahrs in der chronologisch angeordneten Collectio Seguntina, wo dieses Stück zwischen Reg. 186 und Reg. 193 steht, vgl. Holtzmann, Collectio Seguntina S. 415f., wobei das von Holtzmann erschlossene Datum 1191 (April 15–Oktober 25) durch die von ihm unberücksichtigten Reg. 13 und Reg. 14 von 1191 April 25 mit dem Ausstellungsort Lateran und Reg. 196 von 1191 Oktober 31, ausgestellt bei St. Peter, genauer auf das oben genannte Datum eingegrenzt werden kann. Zur Sache vgl. Pfaff, Eherecht S. 108 und Rousseau, Prudent Sheperd S. 301.