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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. schreibt Bischof (Robert) von Chalon-sur-Saône und Abt Peter von St-Bénigne in Dijon (D. Langres) (Cabilonensi episcopo et ... abbati sancti Benigni Divionensis) aufgrund der Klage des Abts und Konvents von Rosières (abbatis et conventus de Roseriis) (Erzd. Besançon) gegen den Adligen Aimo von Vaudrey (nobilis vir Aymo de Wadre), der eine Grangie des Klosters angezündet und einen Schaden von mehr als zehntausend Solidi in der Münze von Besançon verursacht habe; zudem seien dessen Söhne Hugo und Guido sowie Reinoldus Grimoud (Hugo et Guido filii eiusdem H. et Reinoldus Grimoud) mit ihren Leuten gewaltsam gegen den Abt vorgegangen und hätten ihn in Gefangenschaft genommen; der Papst befiehlt, den Aimo und dessen Leute, falls es sich so verhält und diese keine angemessene Wiedergutmachung leisten, unter Ausschluß der Appellation zu exkommunizieren, ihr Land mit dem Interdikt zu belegen und diese Strafen bis zur Genugtuung strengstens zu beachten; die Priester Dietrich von Arbois (?) und Jo(hannes) von Vaudrey (Theodericum de Albos et Io. de Wadreu) sollen exkommuniziert werden, da sie mit Exkommunizierten Gottesdienst gefeiert haben, und solange als Exkommunizierte gemieden werden, bis sie sich mit Schreiben der beiden Delegaten zur Absolution am Apostolischen Stuhl einfinden, wie dies auch für die Söhne des Aimo sowie die anderen Übeltäter festgesetzt wird; weiterhin teilt der Papst den Delegaten mit, daß er den Templern (in Arbois) und den Johannitern (fratres militie Templi et hospitales Iherosolimitani), die wegen dieser Exzesse Exkommunizierte zur Sepultur angenommen hätten, schon geschrieben habe.

Originaldatierung:
Dat. Rome apud sanctum Petrum 7 kal. aug. pont. a. 1.
Incipit:
Gravem dilectorum filiorum nostrorum abbatis

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 13. Jh., Montmorot, Arch. dép. Jura, 1 F 78 (Pancarte du litige avec Aymon de Vaudrey).

Druck: Lohrmann, Stand S. 150-152 Nr. 2.

Reg.: Gall. Pont. I S. 313-314 Nr. 10.

Kommentar

Die verlorene Klage des Abts und des Konvents von Rosières ist bei Gall. Pont. I S. 313 Nr. 9 (zu vor 1191 Juli 26) verzeichnet. Das Schreiben an die Templer und Johanniter ist nicht erhalten, vgl. Reg. 132. Aus einer ungedruckten Urk. der Delegaten (vgl. Gall. Pont. I S. 314 Nr. 11c und S. 349 Nr. 25b, zu 1194) geht hervor, daß Aimo einem peremptorischen Termin unentschuldigt fernblieb und auch keinen Responsalen sandte, woraufhin die Delegaten ihn und sein Land mit der Exkommunikation belegten (Gall. Pont. I S. 314 Nr. 11a, zu 1191 Juli 26–1193) und dem Elekten Amadeus von Besançon befahlen, die Exkommunikation und das Interdikt in seiner Diözese zu beachten und bekanntzumachen (Gall. Pont. I S. 314 Nr. 11b und S. 349 Nr. 25a, zu 1193–1194). Das Schreiben der beiden Delegaten machte der inzwischen geweihte Erzbischof Amadeus von Besançon in einem ebenfalls ungedruckten Schreiben kund (Gall. Pont. I S. 314 Nr. 11c und S. 349 Nr. 25b, zu 1194). Über den weiteren Verlauf des Streits scheint nichts bekannt zu sein. Schon unter Lucius III. war es zwischen der Zisterze Rosières und Aimo von Vaudrey zu Streitigkeiten gekommen, vgl. die Bestätigung des Urteils, das Erzbischof Theoderich von Besançon gefällt hatte, durch Lucius III. von 1183 November 24 (Böhmer-Baaken-Schmidt, Papstregesten Lucius’ III. 1 Nr. 863). Zur Sache vgl. Lohrmann, Stand S. 132-134.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 134, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b73cd9f1-a5ad-471d-b394-4f7d36f4e790
(Abgerufen am 29.03.2024).