Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Cölestin III. - RI IV,4,4,5 n. 1257

(1194) November 25, Rom, Lateran

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Cölestin III. schreibt Abt S(igiboldus) und dem Kapitel von Wessobrunn (S. abbati et capitulo in Wezinsbrunna) (D. Augsburg), daß der Abt vor dem Papst erschienen sei und berichtet habe, sein Kloster besitze eine Kirche (Reisbach) in der Diözese (Regensburg), von der zwei Teile des Zehnten der Präbende der Brüder und der dritte Teil dem Kleriker der Kirche zukomme; der Abt habe gebeten, daß nach dem Tod des jetzigen Klerikers jener dritte Teil des Zehnten und die Seelsorge dem Abt und den Brüdern zugewendet werden; der Papst erlaubt dies, sofern Bischof (Konrad) von Regensburg (Ratisponensis episcopi), in dessen Diözese die Kirche liege, zustimmt.

Originaldatierung:

Dat. Lat. 7 kal. dec. pont. a. 4.

Incipit:

Cum tu fili abbas in

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig., München, Bayerisches HStArch., Kloster Wessobrunn Urk. 9.

Drucke: Leuthner, Historia monasterii Wessofontani 1 S. 226; Pflugk-Harttung, Acta 2 S. 399-400 Nr. 456.

Reg.: JL 17168; Pflugk-Harttung, Beiträge S. 118 Nr. 285; GP II,1 S. 67-68 Nr. 8.

Kommentar

In der Narratio findet sich zwischen ecclesiam und diocesi eine Rasur, in der nach der Vermutung von Pflugk-Harttung in der Anm. zu seinem Druck in Ratisponensi gestanden haben könnte. Daß die Kirche in der Diözese Regensburg lag, wird ja in der Dispositio ausdrücklich gesagt, und es ist kein Grund ersichtlich, warum die zutreffende Angabe an dieser Stelle beseitigt werden sollte. Wahrscheinlicher ist die im Kommentar zum Reg. der GP geäußerte Annahme, daß in der Lücke der Ortsname Reisbach (im Dorsualvermerk mit Reyspach angegeben) mit Nennung der Diözese gestanden hat (Leutner bemerkt in seinem Druck: Rispach dictam possideat in Ratisbonensi). Warum und wann die Rasur erfolgte, bleibt allerdings auch in diesem Fall unklar. Zum Zeitpunkt der Abfassung des Dorsualvermerks war sie offenbar schon erfolgt. Zur Sache vgl. Andrian-Werburg, Wessobrunn S. 349.