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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,4

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Clemens III. erinnert Erzbischof (Hugo), Archidiakon (Bonifaz) und Dompropst (Ogerius) von Genua sowie Propst (Oliverius) von S. Maria di Castello (in Genua) (archiepiscopo et ... archidiacono preposito Ianuensi et sacnte Marie de Castello proposito) an die Verfolgungen, die das Hl. Land zu erleiden habe, und ermahnt sie, diesem zur Hilfe zu kommen und ihre Untergebenen ebenfalls dazu anzuspornen; der Papst gewährt jenen, die Hilfe in eigener Person oder auf sonstige Weise leisten, den gleichen Sündennachlaß, den sein Vorgänger Gregor (VIII.) und er selbst bewilligt haben, und fordert den Erzbischof auf, seine untergebenen Kleriker zur Hilfeleistung zu zwingen und in seiner Erzdiözese geeignete Kleriker zum Einsammeln von Geld einzusetzen, das dann angemessen verwendet werden soll; der Papst verspricht allen reumütig verstorbenen Kreuzfahrern, die sich in eigener Person ins Hl. Land begeben, den vollkommenen Nachlaß aller Sündenstrafen, setzt fest, daß jene, die den Kreuzzug lediglich durch Geld oder sonstige Mittel unterstützten, nach Ermessen des Erzbischofs Nachlaß von ihren Sündenstrafen erhalten sollen, befiehlt Geldverleihern, die ihre Schuldner durch Eidesleistung zur Zahlung von Wucherzinsen verpflichtet haben, diese von solchen Eiden unter Ausschluß der Appellation zu lösen, gewährt den Kreuzfahrern Zinsaufschub für ihre Schulden, ordnet an, den Besitz der Kreuzfahrer zu schützen, bis die Betreffenden zurückkehren oder ihr Tod feststeht, befiehlt, für Frieden und Eintracht zu sorgen, und nimmt alle Kreuzfahrer und ihre Familien in den päpstlichen Schutz.

Originaldatierung:
Dat. Lat. 6 kal. iun. pont. a. 1.
Incipit:
Quam gravis et horribilis persecutionis

Überlieferung/Literatur

Orig., Genua, Arch. cap. di S. Lorenzo, scatola 421 (pergamene del Capitulo) I-80 n. 7.

Drucke: Desimoni, Regesti Liguria S. 123-125 Nr. 22; Pflugk-Harttung, Acta 3 S. 363-364 Nr. 417; Hiestand, PUU für Kirchen im Heiligen Lande, S. 332-333 Nr. 154 (nur Adresse und Datum, die Varianten gegenüber der ersten Ausfertigung an den Ebf. von Canterbury werden im Apparat zu Nr. 153 [ = Reg. 86] gegeben).

Reg.: JL 16252; Desimoni, Regesti Liguria S. 79 Nr. *267; Balladore Pallieri/Vismara, Acta pontificia iuris gentium S. 590 Nr. 223 und S. 615 Nr. 421; Schwerin, Aufrufe Tabelle im Anhang Nr. 11b; IP VI,2 S. 290 Nr. 55.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Kehr, PUU Ligurien S. 174 = Acta Rom. pont. 3 S. 348, zur Überlieferung als Dekretale vgl. Holtzmann, Collectio Brugensis S. 395 und S. 414. Sie ist in der Sammlung Walther Holtzmanns als WH 755a (KI 853) verzeichnet. – Vgl. hierzu den Aufruf von 1188 Februar 10 an Erzbischof Balduin von Canterbury (Reg. 86), der mit dieser Ausfertigung nahezu identisch ist. Zur Sache, zu den erwähnten Aufrufen Gregors VIII. und Clemens' III. eigenem verlorenen Aufruf von Anfang 1188 (Reg. 174) vgl. dort den Kommentar sowie Schwerin, Aufrufe S. 85f., S. 139-142 und Anhang Nr. 11a, Lunt, Papal Revenues 1 S. 116 und Lunt, Financial Relations 1 S. 422.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,4 n. 286, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ed4786f1-d165-43e4-bba6-23b783d8165d
(Abgerufen am 16.04.2024).