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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,4

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Clemens III. teilt Bischof (Martin) von Sigüenza (Seguntino episcopo) mit, er habe den Schreiben des Bischofs (Johannes) von Cuenca (Concensis episcopi), des Domdekans von Segovia (Segobiensis decano) sowie des Dompriors von Calahorra (Calagurritano prioris) und den darin inserierten Urkunden entnommen, daß der frühere Bischof J(ohannes) von Osma (J. quondam Oxomensis episcopus) gewisse Siedlungen dem Besitz der Kirche von Sigüenza (Seguntina ecclesia) gewaltsam entrissen habe und durch Richterspruch zu deren Restitution verurteilt worden sei; der Papst erklärt die in der Folge geschlossenen Abmachungen zwischen den Parteien über gegenseitige Geldzahlungen für rechtswidrig; zudem habe Bischof (Martin) von Sigüenza Appellation eingelegt, als die mit der Durchführung der Restitution beauftragten päpstlichen Delegaten (Bischof Johannes von Cuenca, der Domdekan von Segovia und der Prior von Calahorra) den Kalumnieneid gefordert hätten, diese Appellation aber nicht weiterverfolgt; der Papst habe daraufhin Bischof (Gonzalo) von Segovia, Bischof (Marinus) von Burgos sowie Bischof (Dominikus II.) von Ávila (Segobiensi, Burgensi et Abulensi episcopis) mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt und befiehlt nun dem Bischof, sich der Untersuchung der Delegaten, gegebenenfalls auch nur zweien von ihnen, zu stellen und ihrem Urteil Folge zu leisten.

Originaldatierung:
Dat. Lat. 13 kal. dec. pont. a. 2.
Incipit:
Ex litteris venerabilis fratris nostri

Überlieferung/Literatur

Kopie 13. Jh., Sigüenza, Arch. histórico diocesano, Sala 1a, Cartulario 14 fol. 102 (alt: 96) Nr. 85.

Druck: Minguella y Arnedo, Historia Sigüenza 1 S. 458-459 Nr. 101.

Reg.: – .

Kommentar

Die erste der genannten Delegationen erfolge offenbar schon unter Alexander III., da dem Wortlaut der Urk. nach noch Bischof Johannes von Osma (1148-1173) zur Restitution der Siedlungen an Sigüenza verurteilt wurde. Eine erneute Klage erging an Clemens III., der 1187 Dezember 31 Bischof Johannes von Cuenca, den Domdekan von Segovia und den Prior von Calahorra mit der Entscheidung des Streits beauftragte, vgl. Reg. 16, und das Mandat Clemens' III. an Bischof Martin von Sigüenza vom gleichen Tag (Reg. 17). Da der Bischof von Sigüenza Appellation einlegte, konnte auch durch diese Delegation die Angelegenheit nicht beigelegt werden, und 1189 Juli 7 wurden schließlich die Bischöfe Gonzalo von Segovia, Marinus von Burgos und Dominikus (II.) von Ávila (Reg. 670) mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt. Aus diesem Delegationsmandat ergibt sich auch, daß zu den umstrittenen Besitzungen der Fundus in Liceras und die Kirche von Valdanzo (bei Osma) gehörten. Das von den Bischöfen Marinus von Burgos und Gonzalo von Segovia 1191 April 1 (Minguella y Arnedo, Historia Sigüenza 1 S. 470 Nr. 111) gefällte Urteil wurde Bischof Martin von Sigüenza durch Cölestin III. 1191 Oktober 31 bestätigt (JL –, Minguella y Arnedo 1 S. 476 Nr. 116). Zur Sache vgl. Serrano, Obispado Burgos 2 S. 156.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Vgl. hierzu jetzt auch das Reg. in der Iberia Pont. IV S. 44 Nr. *115 und zur Sache Holndonner, Kommunikation S. 435 und Reg. S. 621 Nr. 40 unter Angabe der alten Paginierung des Cartulars in Sigüenza. Ein Reg. des Urteils der Delegaten ist verzeichnet S. 621 Nr. 41.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,4 n. 728, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dd0c612d-5fc0-4aeb-8f80-2558694e9548
(Abgerufen am 24.04.2024).