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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Gregor VIII. schreibt allen Gläubigen (universis Christi fidelibus), daß wegen der Sünden der Christen Jerusalem in die Hände der Sarazenen gefallen sei, und setzt deshalb mit dem Rat seiner Brüder, der Kardinäle, und der Zustimmung vieler Bischöfe fest, daß alle von nun an auf fünf Jahre jeden Freitag in der Fastenzeit fasten sollen, daß zur neunten Stunde keine Messe, bei der gesungen wird, gefeiert wird, was vom (ersten) Sonntag der Adventszeit bis zur Geburt des Herrn zu beachten sei, und daß an Mittwochen und Samstagen jeder, dem es möglich ist, ebenfalls auf den Genuß von Fleisch verzichten soll; der Papst und die Kardinäle mit ihren Familien verzichten auch an Montagen auf Fleischspeisen, sofern nicht gesundheitliche oder andere Gründe dagegen sprechen; durch diese Pönitenz solle die Gnade Gottes wieder erlangt werden und jeder, der diese Festsetzungen mißachtet, soll wie ein Übertreter des Fastengebots in der Fastenzeit behandelt werden.

Originaldatierung:
Dat. Ferrarie 4 kal. nov.
Incipit:
Nunquam melius superni iudicis ira

Überlieferung/Literatur

Kopie 12. Jh., Turin, Reale Accademia delle Scienze di Torino, MM V 21, nicht foliiert, carta Nr. 99; Kopie 12./13. Jh., Alençon, Bibl. mun., Ms. 15 fol. 144 (mit Dat. Bononie 14 kal. dec. ind. 6, vgl. dazu den Kommentar, konnte in Alençon nicht verifiziert werden); inseriert in Roger von Howden, Chronik, ed. Stubbs 2 S. 329-330, Gesta regis Henrici secundi, ed. Stubbs 2 S. 19 (nur mit Dat. Ferrarie, ohne Tagesdatum) und in die lateinische Fortsetzung des Wilhelm von Tyrus, Chronicon, ed. Salloch S. 85 Nr. 4.

Drucke: Tatti, Annali Como 2 S. 886-887; Magnum Bullarium Romanum 1, ed. 1673 S. 76, ed. 1727 S. 49; Manrique, Cisterciensium annalium 3 S. 185; Bullarum collectio 3, ed. Cocquelines S. 29-30 Nr. 3; Bullarum collectio 3, ed. Tomassetti S. 52-53 Nr. 3; Mansi, Collectio 22 Sp. 531-532; Migne, PL, 202 Sp. 1539 Nr. 3 (nach Mansi).

Reg.: JL 16018 (J 9984); Nadig, Gregors Pontifikat S. 58.

Kommentar

Zur Überlieferung in Alençon, die neben dieser Urk. noch Reg. 1372 von 1187 November 18 und Reg. 1372 von 1187 November 18, alle mit dem Datum Dat. Bononie 14 kal. dec. ind. 6, enthält, vgl. Loewenfeld, Bibliotheken Normandie S. 384 und Ramackers, PUU Frankreich 2, S. 46, zur Überlieferung in Turin vgl. Patetta, Manoscritti S. 903-929, bes. S. 927f., zur Überlieferung als Dekretale vgl. Cheney/Cheney, Studies S. 287 und zu einer Überlieferung des 18. Jh. in Budapest Hiestand, PUU Templer und Johanniter, S. 62. Auffällig ist hier das Fehlen der Indiktion in der Datierung. – Vgl. die im wesentlichen gleichlautenden Ausfertigungen von 1187 Oktober 30 (Reg. 1310) und von 1187 November 18 (Reg. 1373). Zur Sache vgl. auch Nadig, Gregors Pontifikat S. 21, Kehr, Papst Gregor VIII. als Ordensgründer S. 265 (S. 372), Holtzmann, Dekretalen Gregors VIII.,S. 114 Nr. 1 und Schein, Gateway bes. S. 170-173 und S. 182f. Die Dekretale ist in der Sammlung Walther Holtzmanns als WH 689a (KI 782) verzeichnet.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 1306, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ee90a2bd-cedb-469f-a239-b8318d61dc7f
(Abgerufen am 18.04.2024).