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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Urban III. beauftragt Jo(hannes), den Vizedominus von Brescia (und päpstlichen Subdiakon), sowie Magister Jo(hannes) von Bergamo (Jo. ... vicedominum Brixiensem et magistrum Jo. Bergamensem subdiaconum) mit der Untersuchung und Entscheidung des Streits zwischen dem Hochstift Coimbra und den Templern (inter Colimbriensem ecclesiam et Templarios) um die Kirchen von Pombal, Redinha und Ega (super ecclesiis de Palumbario, Rodina et Ega) und befiehlt, dafür zu sorgen, daß die Templer vor Beginn des (erneuten) Verfahrens einen Sicherheitseid leisten, dem zufolge sie sich dem Urteil unterwerfen werden, und, sollte eine der Parteien Appellation einlegen, die Beweismittel der Parteien mit ihren Siegeln versehen an den Apostolischen Stuhl zu schicken und den Parteien einen Termin am Apostolischen Stuhl zur Entgegennahme eines Urteils festzusetzen.

Überlieferung/Literatur

Dep., erwähnt in den Mandaten Innocenz' III. von 1198 Mai 21 (Potthast 205, (Register Innocenz' III. 1 S. 314-316 Nr. 221, Costa/Fernandes Marques, Bulário Português Inocêncio III S. 10-11 Nr. 8) und von 1199 Oktober 14 (Potthast 847, (Register Innocenz' III. 2 S. 355-359 Nr. 187, Costa/Fernandes Marques S. 108-110 Nr. 65).

Reg.: – .

Kommentar

Vgl. hierzu auch das verlorene Delegationsmandat Lucius' III. von (1182-1183) März 18 (Böhmer-Baaken-Schmidt, Papstregesten Lucius' III. 1 , Nr. 530) und die Urk. Cölestins III. von 1195 April 22 (JL – , Erdmann, PUU Portugal S. 147 Nr. 140) sowie die im Zusammenhang mit diesem Streit angefertigten Zeugenaussagen von 1186-1187 (Erdmann S. 287-288). – Aus dem Bericht Innocenz' III. ergibt sich folgender Verlauf des Streits: Die von Lucius III. delegierten Richter hatten in einem Kontumazialurteil zugunsten Coimbras entschieden. Dennoch konnten die Templer die hier verzeichnete Kommission Urbans III. impetrieren, woraufhin die Delegaten Urbans III. das Interdikt, das die Delegaten Lucius' III. über die Kirchen und Parochianen der Templer verhängt hatten, aufhoben. Das Verfahren wurde aber nicht in der von Urban III. festgelegten Form durchgeführt, da die Templer sich weigerten, den Delegaten das von ihnen impetrierte Delegationsmandat vorzuweisen. Erst von Kardinaldiakon Gregor von S. Angelo wurde während seiner Legation nach Spanien in den Jahren 1196 und 1197 (vgl. Weiß, Legaten, S. 304f.) ein erneuter Versuch unternommen, den Streit durch eine Delegation an Bischof Soeiro Anes und den Archidiakon von Lissabon beilegen zu lassen. Mit seiner Urk. von (1186-1187) Januar 29 (Reg. 502) hatte Urban III. die Kirchen den Templern bestätigt. Zur Sache vgl. Fleisch, Rom und die Iberische Halbinsel S. 179, zur Legation der Delegaten nach Spanien und Portugal vgl. Säbekow, Legationen S. 55f. Zu einer (1186-1187) April 13 an die gleichen Delegaten ergangenen Übertragung eines Streits zwischen Braga und Compostela vgl. Reg. 114 und Müller, Gesandte S. 54.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 1174, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d498bcf1-e00a-4e6d-b7e1-a8189ac12277
(Abgerufen am 20.04.2024).