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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Urban III. richtet Schreiben an Erzbischof Philipp von Köln und andere deutsche Bischöfe (wegen der Weihe des Trierer Elekten Folmar) und entsendet Boten an diese.

Überlieferung/Literatur

Dep., erwähnt in den Annales Magdeburgenses, ed. Pertz S. 195 zu 1186: Imperator a Longobardia reversus, malam voluntatem episcoporum Teutonice terre pene omnium contra se, sed occultam comperit, precipue Coloniensis, quam Urbanus papa litteris suis et nuncios inter eos concitaverat...

Reg.: GP VII S. 123 Nr. *379 (zu 1186 vere); GP X S. 144 Nr. *346 (zu 1186 ante Juni 1).

Kommentar

Von derartigen Schreiben und Boten wird auch in der Vita s. Hildegundis, ed. Schwarzer S. 518 berichtet: Itaque in hoc negotio multi nuntii littereque cucurrerunt episcoporum ad papam, pape ad episcopos, vgl. (Knipping, Regesten Köln 2 S. 248 Nr. 1261 (zu 1186). Die Datierung orientiert sich am Scheitern der Verhandlungen mit der kaiserlichen Gesandtschaft im Mai 1186 (vgl. Reg. 154 und Reg. 155) und der 1186 Juni 1 durch Urban III. selbst vollzogenen Weihe Folmars (Reg. 173). Zur Sache vgl. Scheffer-Boichorst, Friedrich' I. letzter Streit S. 109, Laudage, Friedrich Barbarossa S. 258 und Böhmer-Opll, Regesten Friedrichs I. 4 Nr. 2992. – Über die in den historiographischen Quellen erwähnten Boten Urbans III. ist sonst nichts bekannt, vgl. Friedlaender, Legaten S. 23 und S. 144 Nr. 21, die aber S. 23 nicht ausschließen möchte, 'daß es mit Spezialmandat versehene Kleriker niederen Ranges waren, die durch den geheimen Zweck ihrer Mission in den Quellen nicht bekannt geworden sind.' – Laut Arnold, Slawenchronik III, 18, ed. Lappenberg S. 159 (= Watterich, Pontificum Romanorum vitae, 2 S. 667) standen in der Folgezeit Philipp von Köln, Konrad von Mainz und Folmar von Trier mit 12 anderen ungenannten Bischöfen im Streit zwischen Friedrich und dem Papst auf Seiten des Papstes, vgl. GP IV S. 187-188 Nr. *459, GP VII S. 123 Nr. *380 und GP X S. 144 Nr. *348 (alle zu 1186 ante nov.). Zur Glaubwürdigkeit dieser Angabe vgl. jedoch Stehkämper, Hermann II. von Münster S. 28. Nach dem Bericht der Annales Pegavienses, Continuatio secunda annorum 1182-1190, ed. Pertz S. 265 war bis zum Hoftag in Gelnhausen 1186 November 28 (vgl. dazu Opll, Friedrich Barbarossa S. 156 und Böhmer-Opll, Regesten Friedrichs I. 4 Nr. 3037) Philipp von Köln fast der einzige der Großen, der dem Kaiser Widerstand leistete und sich weigerte, gegen Urban vorzugehen: Quidam episcopi contra imperatorem coniurant. Imperator paulatim episcopos a coniuratione potenter et callide distraxit, praeter Philippum Coloniensem et alios paucos. Vgl. dazu auch die Annales Aquenses, ed. Pertz S. 687 zu 1186: Orte sunt inimicitie inter domnum imperatorem et Coloniensem archiepiscopum Philippum und GP VII S. 123 Nr. *381. Zur Übertragung der Legation an Erzbischof Philipp von Köln vgl. Reg. 652.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 172, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c4af107f-eb87-492f-9365-cb953fb96d2e
(Abgerufen am 29.03.2024).