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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Urban III. schreibt Abt Johannes und den Brüdern von SS. Faustina e Giovita (in Brescia) (Ioanni abbati et fratribus monasterii sanctorum martirum Faustini et Iovitte), daß von Klerikern der Kapelle der hl. Faustinus und Iovita (in Brescia) (clerici capelle Faustini et Iovitte) deren angeblichen Gebeine an einem verdächtigen Ort (in occultis terrarum abditis) aufgefunden und zur Ehre der Altäre erhoben worden seien, wo Bischof Johannes von Brescia (Ioannes episcopus Brixiensis) leichtfertig die Messe gefeiert habe; der Papst habe auf die Klage (des Abts und der Brüder) hin den Bischof vor sich gerufen und bei der Untersuchung habe sich herausgestellt, daß der Bischof selbst keinen Beweis für die Echtheit der angeblichen Reliquien besitze; da es auch ansonsten keine Beweise gebe und die Translatio der Reliquien jährlich in ihrem Kloster gefeiert werde, befiehlt der Papst mit dem Rat seiner Brüder, der Kardinäle, die Gebeine unverzüglich aus dem Altar der Kapelle der Heiligen zu entfernen und an den früheren Ort zurückzubringen; weiterhin verbietet der Papst Bischof Johannes von Brescia, den Gebeinen dort Verehrung zu erweisen oder dies anderen zu gestatten, und setzt fest, daß die Körper der Heiligen wie bisher in der ihnen geweihten Kirche verehrt werden.

Originaldatierung:
Dat. Verone 12 kal. oct.
Incipit:
In eminentia sedis apostolice constituti

Überlieferung/Literatur

Orig., Brescia, Bibl. Queriniana, Ms. F VI 3.

Drucke: Faino, Vita 3 S. 54 (war nicht zugänglich, so zitiert im Reg. der IP und im Druck bei Bravo); Doneda, Risposta S. 36 (war nicht zugänglich, so zitiert im Reg. der IP); Bravo, Storie Bresciane 4 S. 12-14 Anm. 1.

Reg.: JL 16000 (zu 1187 September 20); IP VI,1 S. 330 Nr. 5 (zu 1187 September 20).

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Klinkenborg, PUU Brescia S. 267 = Acta Rom. pont. 1 S. 121. – Nach der Vorbemerkung zum Druck bei Bravo ging der Druck bei Faino, dem er folgt, auf eine Kopie von 1621 zurück. Eine Abschrift des Orig. befindet sich in der Sammlung der Pius-Stiftung für Papsturkundenforschung in Göttingen. Die Datierung zu 1187 im Reg. bei JL, der auch die IP folgt, ist unbegründet. Zur verlorenen Vorladung des Bischofs Johannes von Brescia an die Kurie vgl. Reg. 963. Wiederholt wird dieses Mandat von Clemens III. 1188 Januar 26 (JL – , IP VI,1 S. 330 Nr. 6, Klinkenborg, PUU Brescia S. 282 = Acta Rom. pont. 1 S. 136 [nur Incipit und Datum unter Verweis auf die VU Urbans III.]). In einer Anmerkung zu seinem Teildruck folgt Klinkenborg der Aussage von Odorici, Storie Bresciane 5 S. 192, wo es ohne Angabe einer Quelle heißt, daß auch Gregor VIII. die Urk. Urbans III. bestätigt habe; im Kommentar zu seinem Reg. in der IP meinte Kehr jedoch, Odorici habe Gregor VIII. mit Clemens III. verwechselt und dessen Hinweis beziehe sich in Wirklichkeit auf dieses Stück Clemens' III. Zur Sache vgl. Bravo, Storie Bresciane 4 S. 14.

 

Verbesserungen und Zusätze (2014):

Die Urk. ist zuletzt gedruckt bei Barbieri/Concaro/Vecchio, Carte San Faustino Mag-giore S. 336-338 Nr. 60. Danach wird das Orig. inzwischen in Brescia, Arch. di stato, Arch. storico civico, Fondo Religione, busta 2 n. 16 (prov. Signatur) aufbewahrt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 964, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c1ec8b46-f107-4534-b243-03347027b067
(Abgerufen am 28.03.2024).