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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Urban III. nimmt Bischof Lambert von Maurienne (Lamberto Maurianensi episcopo) auf dessen Bitten in den päpstlichen Schutz, setzt fest, daß den Bischöfen von Maurienne königliche Rechte und Besitz, wie sie König Guntram (rex Guntramnus), der das Bistum errichtet habe, dem ersten Bischof Felmasius (Felmasio primo ipsius loci episcopo) übertragen habe, im ganzen Gebiet von St-André und Argentine und in gleicher Weise in den jenseits der Arc gelegenen Orten Valloire, Albanne und St-Jean (in toto territorio villarum sancti Andree et Argentine ... idem quoque in locis ultra Arcum positis scilicet in Valoria, Albanna et in villa sancti Joannis) sowie in anderen Orten gehören, bestätigt diese Güter und allen in den genannten Grenzen des Bistums gelegenen sowie den übrigen namentlich aufgezählten Besitz, besonders die Prä-positur der Domkirche St-Jean (ecclesie s. Ioannis), die die Kanoniker dem Bischof resigniert und seiner Mensa übertragen haben, und bestimmt, daß der Bischof wie seine Vorgänger und Nachfolger in den Prioraten Aiton, St-Julien und Notre-Dame in Le Châtel (in prioratibus de Hetone et de sancto Juliano et sancte Marie de Castro) Priore und Kanoniker benedizieren und die Profeß entgegennehmen soll.

Originaldatierung:
Dat. Verone pm. Alberti SRE. presb. card. et cancellarii 12 (sic) id. apr. ind. 3 inc. 1185 pont. a. 1.
Incipit:
In eminenti apostolice sedis specula

Überlieferung/Literatur

Druck: Wiederhold, PUU Frankreich 3, S. 34-35 = Acta Rom. pont. 7 S. 278-279 (Teildruck).

Reg.: – .

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold, PUU Frankreich 3, S. 12 = Acta Rom. pont. 7 S. 256; das von ihm angeführte Orig. und die Kopie des 18. Jh. (Extraits d'anciens monumens de l'évêsché de Maurienne concernans les prieurés de Frete-Rive, Aiton et autres fol. 68, inseriert in die Urk. Innocenz' VIII. von 1488 April 13) sind im Départementalarchiv in Chambéry nicht mehr auffindbar. Die Indiktion ist um eine Einheit zu niedrig angegeben. – Der untere Teil des Orig. war abgeschnitten. Wiederhold vermutete, daß das nur in der Kopie des 18. Jh. überlieferte Tagesdatum 12 id. apr. aus 7 id. verlesen war. Für den 7. April wäre jedoch das Inkarnationsjahr 1185 nicht stimmig. Nimmt man aber im Gegensatz zu Wiederhold an, daß nicht die Zahlenangabe vor id. verderbt ist, sondern statt id. kal. zu lesen ist, dann wäre für das sich so ergebende Datum 1186 März 21 das Inkarnationsjahr zutreffend. In beiden Fällen jedoch ist die Indiktion um eine Einheit zu niedrig angegeben. – VU ist das Privileg Lucius' III. von 1184 Oktober 16 (Böhmer-Baaken-Schmidt, Papstregesten Lucius' III. 2, Nr. 1227.). Clemens III. bestätigte 1190 Juni 6 dieses Privileg (JL – , Billiet/Albrieux, Chartes Maurienne S. 45-46 Nr. 23). – Vgl. zur Gründung des Bistums St-Jean-de-Maurienne durch den merowingischen König Guntram (561-592) Lovie, Chambéry S. 15f. und LexMA 6 Sp. 411. Zur Ausstattung des Bistums vgl. auch Gros, Histoire Maurienne 1 S. 67f. und Bligny, L'église de Bourgogne S. 111. Besonders zur Frühgeschichte des Bistums Maurienne vgl. Ludwig, Novalese S. 32 und Schilling, Guido von Vienne S. 322f. Zur Präpositur der Domkirche vgl. auch die Urk. Lucius' III. von (1184-1185) Oktober 1 (Böhmer-Baaken-Schmidt, II, Nr. 1807). Das genannte St-Jean ist wegen der Lage von Valloire und Albanne wohl mit St-Jean-d'Arves und St-Julien wahrscheinlich mit St-Julien-de-Maurienne zu identifizieren.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 108, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b0c0bb4f-8076-42e3-85a8-cec79cdaaae0
(Abgerufen am 29.03.2024).