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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Gregor VIII. schreibt allen Gläubigen (universis Christi fidelibus) und berichtet von der Niederlage der Christen im hl. Land gegen das Heer (Sultan) Saladins (Saladinus), von der Gefangennahme des Königs (Guido) von Jerusalem, von der Niedermetzelung der Kämpfer, der Templer und Johanniter (templarii et hospitalarii), und verleiht seinem Glauben Ausdruck, daß der Zorn Gottes durch Reue, Buße und Umkehr besänftigt werden könne, wie dies schon nach dem Fall von Edessa (Arroasia) geboten gewesen wäre; der Papst beklagt die Sünden der Christen und die Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Königen und Großen und fordert sie unter Hinweis auf die Vergänglichkeit alles Irdischen auf, sich für die Rückeroberung des Heiligen Landes einzusetzen und die Gelegenheit zu nutzen, himmlischen Lohn zu erwerben, verspricht allen reumütig verstorbenen Kreuzfahrern völligen Sündennachlaß und das ewige Leben und allen anderen Nachlaß für ihre gebeichteten Sünden; der Papst unterstellt die Güter und Familien jener, die das Kreuz nehmen, dem Schutz der Römischen Kirche, trägt diesen Schutz auch den Erzbischöfen, Bischöfen und anderen Prälaten auf und befiehlt, ihren Besitz zu schützen, bis die Betreffenden zurückkehren oder ihr Tod feststehe, gewährt den Kreuzfahrern Zinsaufschub für ihre Schulden, verbietet, prächtige Kleidung, Jagdhunde oder Vögel auf die Fahrt mitzunehmen, und befiehlt als Zeichen der Pönitenz bescheidenes Auftreten und Verhalten.

Originaldatierung:
Dat. Ferrarie 3 non. nov. ind. 6.
Incipit:
Audita tremendi severitate iudicii quam

Überlieferung/Literatur

Kopie 12. Jh., London, Brit. Lib., Ms. Add. 24145 fol. 76' (mit dem Incipit Audita severitate tremendi nachgetragen am Ende einer Hs. der Chronik Sigeberts von Gembloux); Kopie 14. Jh., Paris, Bibl. nat., Ms. lat. 4221 fol. 161-162'; Kopie 14. Jh., Madrid, Arch. hist. nac., Códices y Cartularios 649 B p. 12 (Cart. magno de la ínclita y sagrada religión de S. Juan de Jerusalem, vol. 2); Kopie 14. Jh., Aberystwyth, Nat. lib. Wales, cod. 21 fol. 37 (Liber epistolaris Ricardi de Bury, ohne Datum); inseriert in die Gesta regis Henrici secundi, ed. Stubbs 2 S. 15-19 (ohne Datum), inseriert in die Gesta de expeditione Friderici, ed. Chroust S. 6-10 (ohne Datum).

Reg.: JL 16034 (nach der Kopie in London); Nadig, Gregors Pontifikat S. 60; Balladore Pallieri/Vismara, Acta pontificia iuris gentium S. 590 Nr. 229 und S. 615 Nr. 419.

Kommentar

Zur Überlieferung in London vgl. Waitz, Handschriften in englischen Bibliotheken S. 369, der jedoch das Datum übersehen hat und dieses Stück mit Reg. 1307 von 1187 Oktober 29 gleichsetzte, Holtzmann, Quellen und Forschungen zur Geschichte Friedrich Barbarossas S. 409-412 und Schwerin, Aufrufe S. 137, zur Überlieferung in Paris vgl. Ramackers, PUU Frankreich 2, S. 25 sowie Hiestand, PUU für Kirchen im Heiligen Lande, S. 82 und zu jener in Madrid Hiestand, PUU Templer und Johanniter, S. 145. Die undatierte Kopie in Aberystwyth und die Inserte in den Gesta regis Henrici secundi und den Gesta de expeditione Friderici können auf dieser Ausfertigung oder auf jenen von Reg. 1307 oder Reg. 1311 beruhen. – Zur Sache vgl. Hiestand, Military Orders S. 157-159.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 1330, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a8bcb5cf-982d-4b90-a817-2af39d6e3a55
(Abgerufen am 19.04.2024).