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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,2

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Lucius III. schreibt dem Abt von Cîteaux (D. Chalon-sur-Saône) und allen seinen Mitäbten (abbati Cisterciensi et universis coabbatibus eius sub eodem ordine Domino servientibus), daß ihrem Orden, der sich immer in Demut den Bischöfen und, vorbehaltlich der ursprünglichen Satzungen, deren Lehrgewalt unterworfen habe, vom Apostolischen Stuhl das Recht gewährt worden sei, daß niemand über seine Klöster oder Äbte kirchliche Sentenzen verhängen und dessen Angehörige mit Exkommunikation, Suspension oder Interdikt belegen dürfe; der Papst setzt jetzt, da sich die Übergriffe gegen diese Konstitutionen häuften, fest, daß es niemandem erlaubt sein soll, ihre Klöster und deren Brüder entgegen dem, was vom Ursprung des Ordens an beachtet worden sei, mit Exkommunikation, Suspensionen oder Interdikt zu belegen, und erklärt, daß sie diese nicht beachten müssen, wenn sie ergehen; Erzbischöfe und Bischöfe sollen sich bei der Entgegennahme der Gelübde mit den ursprünglichen Formen zufrieden geben, wonach die Äbte unter Vorbehalt der Ordensregel geloben und zu keinem Gelübde gezwungen werden dürfen, das den Statuten des Ordens widerspricht.

Originaldatierung:
Dat. Verone 15 kal. dec.
Incipit:
Monastice sinceritas discipline quam in

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig., Troyes, Arch. dép. de l'Aube, 3 H 46; Kopie 13. Jh., Lille, Arch. dép. du Nord, 28 H 3/39 (Vidimus von 1241 März); Kopie 13. Jh., Bourges, Arch. dép. Cher, 6 H 3 Nr. 62 (Vidimus von [1284-1285] Februar 3); Kopie 13. Jh., Lissabon, Bibl. nac., Codices de Alcobaça 187 (142) fol. 110'-111; Kopie 13. Jh., Amiens, Arch. dép. Somme, 30 H 2 p. 7 Nr. 13; Kopie 14. Jh., Rom, Bibl. Vat., Bibl. Palatina 567 fol. 1-1' (ohne Datum, deshalb vielleicht auch Kopie von Reg. 1952, vgl. unten im Kommentar) (Copiae privilegiorum ord. Cisterciensis).

PFLUGK-HARTTUNG, Acta 1 S. 321-322 Nr. 368; HUCHET, Fonds Fontmorigny S. 14-16 Nr. 9 (zu [1181-1184] November 17); WAQUET/ROGER/VEYSSIÈRE, Chartes Clairvaux S. 281-282 Nr. 235.

JL 15116 (zu 1184 November 17, nach dem Hinweis bei EWALD, Spanien S. 394) und JL 15332; HUCHET, Chartrier Fontmorigny S. 53 Nr. 93 (zu [1181-1184] November 17).

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Zur Überlieferung vgl. nun auch Ramackers, Troyes S. 75 mit Anm. 113.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch EWALD, Spanien S. 394, KEHR, PUU röm. Bibl. II S. 51 = Acta Rom. pont. 4 S. 51, MEINERT, PUU Frankreich 1 S. 45 und S. 53, RAMACKERS, PUU Niederlande S. 76, RAMACKERS, PUU Frankreich 2 S. 41 und RAMACKERS, PUU Frankreich 4 S. 16. Die Angaben zur Überlieferung des Originals in Troyes konnten nicht überprüft werden und erfolgen nach Meinert S. 45. Die bei RAMACKERS, PUU Frankreich 2 S. 41 verzeichnete Kopie des 13. Jh. in St-Lô, Arch. dép. Manche, Liber cartarum domus Savigneii fol. 168 Nr. 642 (STEIN Nr. 3631) wurde 1944 zerstört. Ob weitere bei POULLE, Savigny S. 123-125 verzeichnete neuzeitliche Kopien des Liber cartarum dieses Privileg enthalten, konnte nicht überprüft werden. – Die letzten eindeutig zu datierenden Urkk. Lucius' III. sind 1185 November 11 ausgestellt worden (Reg. 1930 und Reg. 1931), so daß diese Urk. wohl eher zu 1184 gehört. – Vgl. hierzu auch Reg. 1283 und Reg. 1952, die mit diesem Stück textidentisch sind und ebenfalls die Datierung zu 1184 nahelegen. Wer zu dieser Zeit Abt von Cîteaux war, ist ungeklärt, vgl. Reg. 1283. – Zur Sache vgl. PFURTSCHELLER, Privilegierung S. 108-117.

 

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Abt von Cîteaux war seit 1184 September Bernhard, vgl. >Marilier, Catalogue des abbés de Cîteaux S. 9.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,2 n. 1948, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1184-11-17_3_0_4_4_2_782_1948
(Abgerufen am 28.03.2024).