Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Lucius III. - RI IV,4,4,2 n. 1252

(1184 Mitte Oktober – November 4)

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Lucius III. lehnt das Angebot Kaiser Friedrich Barbarossas, künftig ein Zehntel sämtlicher Einkünfte des Reiches aus Italien für sich und ein weiteres Zehntel für die Kardinäle zu erhalten und dafür seine Ansprüche auf die umstrittenen Mathildischen Güter aufzugeben, ab.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erw. bei Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum, ed. LAPPENBERG S. 155.

Kommentar

Der kaiserliche Vorschlag, das ständig virulente Problem der Mathildischen Güter, deren Besitz sowohl von kaiserlicher als auch von päpstlicher Seite beansprucht wurde, auf diese Weise zu lösen (MGH Const. 1 S. 420-421 Nr. 296, zu 1183 Juli), wurde dem Papst wohl schon 1182 durch Erzbischof Konrad von Salzburg, Kardinal von Sabina, übermittelt, der sich nach Ausweis seiner Unterschriften in den päpstlichen Privilegien (Reg. 210 bis Reg. 274) zwischen 1182 April 30 und Juni 26 an der Kurie in Velletri aufhielt, vgl. SCHEFFER-BOICHORST, Friedrich' I. letzter Streit S. 26-30, GIESEBRECHT-SIMSON, Kaiserzeit 6 S. 5f. und FOREVILLE/ROUSSET DE PINA, Histoire de l'Église 9,2 S. 191. Eine Entscheidung traf Lucius III. vorerst noch nicht, vgl. OPLL, Friedrich Barbarossa S. 138. Erst in Verona kam es zur Ablehnung des kaiserlichen Vorschlags, vgl. Scheffer-Boichorst S. 52f., Giesebrecht S. 97f., Foreville/Rousset de Pina S. 191f., PFAFF, Sieben Jahre S. 164f., ROBINSON, Papacy S. 501f. und Opll S. 143. In welcher Phase der Verhandlungen von Verona dieser Wunsch des Kaisers abgelehnt wurde, muß offenbleiben, vgl. Baaken, Unio regni S. 228 (S. 88). Zu einem ähnlichen Angebot, das 1196 Kaiser Heinrich VI. Papst Cölestin III. unterbreitete, vgl. BAAKEN, Verhandlungen S. 510f. (S. 77f.). – Die zeitliche Einreihung erfolgt hier nach dem ersten gemeinsamen Aufenthalt Lucius' III. und des Kaisers in Verona, vgl. OPLL, Itinerar S. 223 und OPLL, Friedrich Barbarossa S. 142-144.

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Zur Sache vgl. jetzt auch Laudage, Friedrich Barbarossa S. 292f.