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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,2

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Lucius III. bittet Kaiser Friedrich Barbarossa, den (ehemaligen) Herzog (Heinrich den Löwen) von Sachsen (ducem Saxonie) aus dem Exil zurückkehren zu lassen, und entbindet diesen von seinem dem Kaiser geleisteten Eid.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erw. in den Gesta regis Henrici secundi, ed. STUBBS 1 S. 322f. zu 1184.

Kommentar

In den Gesta heißt es, König Heinrich II. von England habe Archidiakon Hugo von Lisieux (Hugonem de Nonante, archidiaconum Lexoviensem) und andere Kleriker und Familiare zu Lucius III. nach Verona entsandt, um diesen dazu zu bewegen, den Zorn des Kaisers gegen Heinrich den Löwen zu besänftigen (iram imperatoris mitigaret versus ducem Saxonie). Schließlich habe der Kaiser auf die päpstlichen Bitten hin die Rückkehr Heinrichs aus dem Exil gestattet und Lucius diesen von seinem Eid, nicht ohne Erlaubnis des Kaisers zurückzukehren, entbunden. Dem Wortlaut der Gesta nach hätte der Papst Heinrich also von einem Eid absolviert, der mit Barbarossas Begnadigung bereits hinfällig geworden war. ENGELS, Entmachtung S. 50 Anm. 27 vermutet deshalb, die Verbannung habe den Kirchenbann nach sich gezogen, von dem Heinrich nun absolviert worden sei. – Daß die kaiserliche Begnadigung bereits vor 1184 Oktober 19 ausgesprochen worden sei, wie Engels S. 54 und FRÖHLICH, Marriage S. 109 aus der Urk. des Kaisers von diesem Tag (DF.I. 4 S. 111 Nr. 872) folgern, erscheint nicht sicher. Die zeitliche Einreihung erfolgt deshalb nach dem ersten gemeinsamen Aufenthalt Lucius' III. und des Kaisers in Verona, vgl. OPLL, Itinerar S. 223 und OPLL, Friedrich Barbarossa S. 142-144. – Zur Sache vgl. JORDAN, Heinrich der Löwe S. 209 und S. 216, Engels S. 49-59, WOLTER, Verlobung Heinrichs VI. S. 46, OPLL, Friedrich Barbarossa S. 143, Fröhlich S. 108f., KÖLZER, Kaiser und Vasall S. 74 und EHLERS, Heinrich der Löwe S. 115.

 

Zur Sache vgl. jetzt auch Ehlers, Heinrich der Löwe S. 364f und Laudage, Friedrich Barbarossa S. 289.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,2 n. 1249, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1184-10-04_3_0_4_4_2_83_1249
(Abgerufen am 29.03.2024).