RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,2

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Lucius III. beruft Archidiakon Folmar und Propst Rudolf (von Wied) mit Leuten der (Trierer) Kirche (cum personis ecclesie) an die Kurie wegen der in Trier stattgefundenen Doppelwahl.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erw. in den Gesta Treverorum continuata, ed. WAITZ S. 384.

GP X S. 141 Nr. *337 (zu 1184 ante oct.).

Kommentar

Zur Doppelwahl in Trier nach dem Tod des Erzbischofs Arnold (1183 Mai 25) vgl. allgemein MARTINI, Trierer Bischofswahlen S. 65-93, HEYEN, Trierer Doppelwahlen S. 21-28 und GANZER, Beschränkung S. 173-177. Aus dieser zwiespältigen Wahl gingen Archidiakon Folmar und Propst Rudolf von Wied hervor. Kaiser Friedrich I. lud beide Erwählte auf den Reichstag im Juni 1183 nach Konstanz (OPLL, Itinerar S. 82), wo auch die Legaten des Papstes, Kardinalpriester Johannes von S. Marco und Bischof Peter von Luni, anwesend waren, und ließ in seiner Gegenwart eine erneute Wahl vornehmen, die auf Rudolf fiel, dem sogleich auch die Investitur erteilt wurde (Gesta Treverorum continuata, ed. WAITZ S. 384, GP X S. 141 Nr. *333, vgl. dazu Ganzer S. 173f.). Wohl um die Jahreswende 1183/1184 begab sich der unterlegene Folmar an die Kurie und appellierte an Lucius III. (Gesta, ed. Waitz S. 384, GP X S. 141 Nr. *334). Zur gleichen Zeit trafen beim Papst Schreiben von Anhängern Rudolfs aus den Reihen der Trierer Kirche und von Friedrich Barbarossa selbst ein (Gesta, ed. Waitz S. 384, GP X S. 141 Nr. *335 und Nr. *336), worauf Lucius das hier verzeichnete Mandat ausstellte. Den beiden Elekten war offenbar ein Termin vor dem Eintreffen des Kaisers in Verona festgesetzt worden, und eine erste Anhörung durch den Papst hatte schon stattgefunden, als dieser beschloß, das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit zu verschieben, bis der Kaiser in Verona eingetroffen sein würde, was Mitte Oktober 1184 der Fall war (Gesta, ed. Waitz S. 384, OPLL, Itinerar S. 83, OPLL, Friedrich Barbarossa S. 143). Zum weiteren Verlauf dieser Angelegenheit vgl. Reg. 1565.

 

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Die im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, Marburg, aufbewahrte Photographie des Orig. ist inzwischen im Internet verfügbar.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,2 n. 1224, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1183-05-25_1_0_4_4_2_58_1224
(Abgerufen am 20.04.2024).