Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Lucius III. - RI IV,4,4,2 n. 2131

(1181 – 1185)

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Lucius III. schreibt Bischof (Mauritius) von Paris (Parisiensi episcopo), er habe aus dessen Brief erfahren, daß M. (M. mulier), die Überbringerin (des Schreibens), ihre kleine Tochter im Zorn getötet und ihr (Grund-)Herr (dominus terre) deshalb ihren Ehemann gezwungen habe, ihr abzuschwören; beauftragt ihn, zumal sie noch andere Kinder habe, dafür zu sorgen, daß sie ihr Verbrechen büßt, aber ungeachtet des erpreßten Eids zu ihren Kindern und zu ihrem Mann zu deren Wohl zurückkehrt.

Incipit:

Intelleximus ex litteris tuis quod

Überlieferung/Literatur

Drucke: Comp. 1 lib. 5 tit. 9 c. 2 (ed. Friedberg S. 57); Decr. Greg. lib. 5 tit. 10 c. 2 (ed. Friedberg Sp. 792).

Comp. 1 lib. 5 tit. 9 c. 2 (ed. Friedberg S. 57); Decr. Greg. lib. 5 tit. 10 c. 2 (ed. Friedberg Sp. 792).

JL 15188 (J 9672).

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Zu dieser Dekretale und ihrer Überlieferung vgl. jetzt LANDAU, Kanonistische Ergänzungen S. 248, der sich für den Bischof von Prag als Empfänger ausspricht. Dieser Vermutung folgt auch GP V,3 S. 101 Nr. 96.

Kommentar

Zur Überlieferung dieser Dekretale vgl. auch FRIEDBERG, Canones-Sammlungen S. 82 und S. 133, SINGER, Beiträge S. 363 sowie DEETERS, Bambergensisgruppe S. 111f. – Als Empfänger ist in der Dekretalenüberlieferung auch der Bischof von Prag (Pragensi episcopo) genannt, vgl. hierzu HOLTZMANN, Reg. Alexanders III. S. 44f. Nr. 25, der erwägt, daß der Ausdruck dominus terre eher zu Prag als zu Paris passe, denn in Paris war der König dominus terre und wäre sicher als solcher genannt worden. Es handelt sich hier aber offensichtlich um einen Grundherren und dessen Hörige. – Die Dekretale ist in der Sammlung Walther Holtzmanns als WH 581 (KI 655) verzeichnet.