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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. gewährt der Kirche zu Faenza (Faventine ecclesie), daß allen, die zum Fest des Hl. Petrus (beati Petri festum) in den Dom von Faenza kommen, ein Nachlaß ihrer Sündenstrafen von 12 Tagen gewährt wird.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erw. in der Chronik des Magisters Tolosanus (Magistri Tolosani Chron. Faventinum, ed. Rossini, cap. 98 S. 90-91). Reg.: IP V S. 151 Nr. *7; Lanzoni, Cronotassi dei vescovi di Faenza S. 98-99.

Kommentar

Gemeint ist das Fest der Apostel Peter und Paul am 29. Juni, denn Lucius war am 28. Juni nach Faenza gekommen (in vigilia apostolorum Petri et Pauli) und hatte an beiden Tagen feierlich den Gottesdienst in der Kathedrale begangen; die Urk. wurde dem Wortlaut der Nachricht zufolge: celebratis ab eo et cardinalibus tam vigiliarum quam ipsius festivi divinis officiis, placuit ipsi pontifici in eadem missa, quam suo proprio ore celebraverat am Festtag selbst ausgestellt; vgl. dazu Borchardt, Archbishop Gerard and Bishop John S. 580. Nach der gleichen Quelle soll Lucius in dieser Messe auch die Waldenser (pauperes de Leone) und die Patarener (Pateranos) als Häretiker exkommuniziert haben; diese Nachricht ist, falls sie zutrifft, noch vor der bekannten Dekretale Ad abolendam von 1184 November (JL 15109) ein erstes Zeugnis der Ausführung der Beschlüsse des 3. Laterankonzils über diese Gruppen, vgl. Tanner, Decrees 1 can. 27 S. 224 sowie Grundmann, Religiöse Bewegungen S. 57 ff. und S. 65 ff.; zur mehrfachen Bedeutung der Bezeichnung Patarener vgl. LexMA 6 Sp. 1776.

 

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Zur Sache vgl. jetzt auch Thompson, Cities of God S. 113.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 1156, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1184-06-29_1_0_4_4_1_1156_1156
(Abgerufen am 28.03.2024).