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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. schreibt dem Kapitel von Narbonne (capitulo Narbonensi), nachdem er von den an der Kurie anwesenden Bischöfen (Johannes) von Maguelonne und (Bernard) von Béziers (Magalonensi et Bitterrensis episcopi) erfuhr, die Kanoniker hätten, da ihre Kirche nicht nur des Erzbischofs sondern auch anderer Dignitäten (personis) beraubt sei, dem (Kardinal)bischof Heinrich von Albano, seinem damaligen Legaten (Albanensis episcopi, qui tunc in partibus illis legationis officio fungebatur), eidlich versprochen, dessen Anordnungen zu folgen; vor der Neuordnung sei der Bischof an die Kurie zurückgekehrt, und er habe ihm befohlen, gemäß der eidlichen Übereinkunft zu verfahren; der Kardinal habe mit Rat der genannten Bischöfe für drei Archidiakonate und die Sakristei geeignete Personen ordiniert, einen Kanoniker eingesetzt und dem Kapitel aufgetragen, diesen Amt und Präbenden wie beschworen ungehindert zu überlassen; bekräftigt die Maßnahmen des (Kardinal)bischofs von Albano, befiehlt deren Anerkennung ohne Einspruch und unter Ausschluß der Appellation, damit die durch den Bischof (Bernard) von Béziers (supradicti Biterrensis) Investierten Ämter und Einkünfte ungehindert besitzen können.

Originaldatierung:
Dat. Velletri 17 kal. iun.
Incipit:
Venientes ad nos venerabiles fratres

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 17. Jh., Paris, Bibl. nat., Coll. Doat 55 fol. 247-248 (Kopie von 1668). Drucke: Gallia christiana 6 Instrum. Sp. 46 Nr. 53; Migne, PL 201 Sp. 1170 Nr. 82; Congar, Henri de Marcy S. 33-34 Anm. 109. Reg.: JL 14775 (J 9518) (zu 1182-1183 Mai 16); Vic/Vaissete, Histoire Languedoc 5 Sp. 1566 Nr. 136 (zu 1181-1184 Mai 16) und Sp. 1566-1567 Nr. 137 (zu 1182 Mai 16).

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch Wiederhold, PUU Frankreich 7 S. 13 = Acta Rom. pont. 8 S. 723. – Das Stück kann nur zu 1182 gehören, weil Erzbischof Bernard noch nicht im Amt ist, vgl. Caille, Les seigneurs de Narbonne S. 244 und Congar, Henri de Marcy S. 33 f. Der Vorgänger Bernards, Erzbischof Pontius, war 1180 oder 1181 abgesetzt worden, vgl. Congar S. 33 Anm. 108; daraufhin wurde Bischof Johannes von Poitiers als Nachfolger gewählt, der auf seiner Reise an die Kurie den Ruf auf den Erzstuhl von Lyon empfing, vgl. Reg. 433. Erst dann gelangte Bischof Bernard von Béziers zur erzbischöflichen Würde, vgl. Vic/Vaissete, Histoire Languedoc 6 S. 96 und 7 S. 19, der 1183 als Elekt erscheint, vgl. Gallia christiana 6 Sp. 57; zur Legation Heinrichs vgl. Vic/Vaissete 6 S. 96 f. und 7 S. 19 f. Anm. 7, Janssen, Legaten S. 113 f. sowie Weiss, Die Urkunden der päpstlichen Legaten S. 272 ff.; daß Heinrich von Albano selbst noch einmal an der Kurie war, wie die Wendung quia idem episcopus antequam vestram ecclesiam ordinasset, ad sedem apostolicam rediit nahelegt, läßt sich nicht sicher nachweisen, vgl. Congar S. 34; er unterschreibt in Urkk. Lucius' III. erstmals in Reg. 380 von 1182 November 20. Zu dem genannten Mandat für Kardinalbischof Heinrich vgl. Reg. 235. Zur dieser Bedeutung von persona vgl. Rheinfelder, Das Wort "persona" S. 100 und S. 109 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 236, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-05-16_2_0_4_4_1_236_236
(Abgerufen am 19.04.2024).