Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Lucius III. - RI IV,4,4,1 n. 231

1182 Mai 15, Velletri

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Lucius III. bestätigt Abt Simon und den Brüdern von St-Remi (in Reims) (Simoni abbati monasterii sancti Remigii eiusque fratribus) auf deren Bitten wie Alexander (III.) die von den Bischöfen von Lüttich (episcopos Leodienses) gewährte Freiheit der Kirche von Meerssen (ecclesie de Marsna) und setzt fest, daß verstorbene Kleriker, die in ihr Benefizien besitzen, durch Mönche ersetzt werden sollen; der Propst soll den Priester, dem er mit Zustimmung des Abtes und der Brüder des Klosters St-Remi (in Reims) (abbatis et fratrum cenobii sancti Remigii) eine Präbende zuweist, dem Archidiakon von Lüttich (Leodinensi archidiacono) präsentieren, der ihm die Seelsorge überträgt und dem er gemäß der Gewohnheit des Lütticher Bistums (secundum Leodinensis episcopatus consuetudinem) im bischöflichen und synodalen Recht untersteht; beschreibt den Umfang seiner mit Zustimmung des Abtes und des Kapitels von St-Remi und des Propstes von Meerssen (abbatis sancti Remigii et totius capituli et prepositi Marnensis) festgelegten Präbende, bestätigt den genannten Besitz der Kirche von Meerssen und gewährt dem Propst von Meerssen das Recht, seine Ministerialen und Amtsträger ein- und abzusetzen.

Originaldatierung:

Dat. Velletri pm. Alberti SRE. presb. card. et cancellarii id. maii ind. 15 inc. 1182 pont. a. 1.

Incipit:

Cum de sacre religionis observantia

Unterschriften:

• Lucius catholice ecclesie episcopus
• Chuonradus Sabinensis ecclesie ep.
• Theodinus Portuensis et s. Rufine sedis ep.
• Petrus Tusculanus ep.
• Paulus Prenestinus ep.
• Petrus presb. card. s. Susanne
• Vivianus presb. card. s. Stephani in Celio monte
• Cynthius presb. card. s. Cecilie
• Arduinus presb. card. s. Crucis in Ierusalem
• Matheus presb. card. s. Marcelli
• Laborans presb. card. s. Marie Transtiberim tit. Calixti
• Iacinthus diac. card. s. Marie in Cosmedin
• Ardicio diac. card. s. Theodori
• Gratianus diac. card. ss. Cosme et Damiani
• Rainerius diac. card. s. Adriani

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig., Reims, Arch. dép. Marne (dépôt annexe), 56 H 995 Nr. 12; Kopie 13. Jh., Reims, Arch. dép. Marne (dépôt annexe), 56 H 1030 fol. 8'-9' (ohne Eschatokoll) (Cart. C von St-Remi). Drucke: Petke, Reimser Urkunden- und Siegelfälschungen Anhang Nr. 25 (im Druck); künftig auch Falkenstein, PUU Frankreich: Diözesen Reims und Châlons-en-Champagne. Reg.: Pflugk-Harttung, Beiträge S. 111 Nr. 223 (zu 1182-1185); Camps, Oorkondenboek van Noord-Brabant 1,1 S. 124-126 Nr. 76.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch Schaepkens, Cartulaires Meersen S. 136-138 und S. 151 f., Meinert, PUU Frankreich 1 S. 17 f. und S. 143 sowie Ramackers, PUU Niederlande S. 11. – Die genannten Urkk. sind die Privilegien Alexanders III. von 1178 Juni 7 (JL –, Camps, Oorkondenboek van Noord-Brabant 1,1 S. 115 Nr. 70, Petke, Reimser Urkunden- und Siegelfälschungen Anhang Nr. 20 [im Druck]) und 1181 März 15 (JL 14376, Meinert, PUU Frankreich 1 S. 338-339 Nr. 188, Petke Nr. 22). Dieses Privileg hat, wie auch das als VU dienende Privileg Alexanders III., in Reg. 232 eine zweite Ausfertigung, die neben einer anderen Arenga und dem nur dort gewährten Recht der Sepultur lediglich geringe, inhaltlich jedoch bedeutungslose Abweichungen, wie etwa auch eine fehlende Kardinalsunterschrift, aufweist. Camps, Oorkondenboek van Noord-Brabant 1,1 S. 124 f. wollte im Maastrichter Original (Reg. 232) deshalb nur eine Nachzeichnung sehen. Indessen bieten äußere und innere Merkmale keinen Grund zu dieser Annahme. Offenbar ist die Existenz der beiden Privilegien so zu erklären, daß ein Exemplar für Reims und eines für Meerssen ausgestellt wurde, vgl. zu diesem Phänomen Hiestand, Feierliche Privilegien, bes. S. 241 und künftig Petke, Reimser Urkunden- und Siegelfälschungen. Zur Sache vgl. auch Habets, Geschiedenis der Proostdij van Meerssen S. 28 und Poirier-Coutansais, Gallia monastica 1 S. 78 f.

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Das bislang unpublizierte Privileg ist jetzt gedruckt bei Petke, Reimser Urkunden- und Siegelfälschungen S. 244-246 Nr. 25, wo auch die genannten Urkk. Alexanders III. von 1178 Juni 7 (S. 233-236 Nr. 20) und von 1181 März 15 (S. 239-242 Nr. 22) gedruckt sind. Zur Sache vgl. PetkeS. 153-157.