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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. befiehlt Erzbischof (Richard) von Canterbury (Cantuariensi archiepiscopo) aufgrund der Klage des Magisters Stephan (magister Stephanus), seinen Kanzler Magister P(eter) von Blois (magistro P. Blesensi cancellario) zur Ablösung der Schulden anzuhalten, für die Magister Stephan während des (3.) Laterankonzils Bürgschaft geleistet und die ersterer noch nicht beglichen habe oder ihn gegebenenfalls zur Leistung eines Kalumnieneides zu zwingen, wobei eine dem Recht widersprechende Gewohnheit dem nicht entgegenstehen soll; beauftragt ihn ferner, dafür zu sorgen, daß durch Bologneser Richter (iudicibus Bononiensibus) die nötigen Untersuchungen durchgeführt werden und diese ihn, den Erzbischof, über ihre Ermittlungen in Kenntnis setzen; befiehlt dem Erzbischof weiterhin, gegebenenfalls die Einkünfte des Kanzlers zur Schuldentilgung zu verwenden.

Originaldatierung:
Dat. Rome.
Incipit:
Constitutus in presentia nostra dilectus / Constitutus apud nos dilectus filius

Überlieferung/Literatur

Drucke: Comp. 1 lib. 1 tit. 35 c. 7 (ed. Friedberg S. 12), Comp. 1 lib. 3 tit. 18 c. 5 (ed. Friedberg S. 32), Decr. Greg. lib. 3 tit. 22 c. 3 (ed. Friedberg Sp. 530-531), Landau, Bürgschaft S. 315-316. – Zur weiteren Überlieferung dieser Dekretale vgl. Singer, Beiträge S. 237, Holtzmann, Sammlung Tanner S. 125, Vetulani, Zbiór decretalów krakowskich S. 173, Landau, Studien zur Appendix S. 6 (S. 262*) und S. 20 (S. 277*), Duggan, Twelfth-century Decretal Collections S. 182 sowie Cheney/Cheney, Studies S. 197. Reg.: JL 14963 (J 9576) (zu 1181-1184).

Kommentar

Von Whitelock/Brett/Brooke, Councils 1,2 S. 870 wird ohne Beleg als Ausstellungsdatum 1181 Oktober 4 genannt, was aber auch nicht zum Ausstellungsort Rom, der allerdings lediglich in der Collectio Roffensis (vgl. Duggan, Twelfth-century Decretal Collections S. 182) genannt wird, passen würde. Die Datierung kann deshalb lediglich auf den Zeitraum 1181 November 2-1182 März 11 eingegrenzt werden. Ebenfalls nur in der Collectio Roffensis erscheint Bischof Johannes von Oxford von Norwich (Iohanni episcopo Norwicensi) als Empfänger. Da Peter von Blois aber als dessen cancellarius bezeichnet wird, kann als Empfänger tatsächlich nur der Erzbischof von Canterbury in Frage kommen, vgl. dazu Cheney, English Bishops' Chanceries S. 34. Vgl. zur Sache Duggan, Papal Judges Delegate S. 191 f., Landau, Bürgschaft S. 304-309 sowie die ähnlich gelagerten Mandate Lucius' III. Reg. 48 und Reg. 179, in denen es ebenfalls um Bürgschaftsleistungen geht und in die, wie offenbar auch in diesem Fall, Händler aus Bologna involviert sind. Ob der hier genannte Magister Stephan mit dem Kanonisten Stephan von Tournai identisch ist, wie dies zuletzt Landau S. 304 und S. 309-312 vermutet, muß offenbleiben. Das Stück trägt in der noch unveröffentlichten Sammlung Walther Holtzmanns die Nr. 162.

 

Verbesserungen und Zusätze (2006):

Zur Überlieferung dieser Dekretale vgl. auch DEETERS, Bambergensisgruppe S. 177.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 178, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-03-11_1_0_4_4_1_178_178
(Abgerufen am 28.03.2024).