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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. nimmt Abt Garnerus von St-Pierre in Étival und dessen Brüder (Garnero abbati sancti Petri Stivagiensis eiusque fratribus) auf deren Bitten in den päpstlichen Schutz, bestätigt die durch die Äbtissin Herrad von Hohenburg mit Einwilligung des Kapitels (ab ecclesia Hohemburgensi ... Herradis eiusdem loci abbatisse assensu totius capituli sui) übertragenen Orte und Rechte, namentlich in St-Gorgon (sancti Gorgoni), Ergersheim (Erkersheim), Wolxheim (Wolganseheim), St-Nabor (sanctum Naborem), Dahlenheim (Talheim) und Hohenburg (Hohemburgensibus pascuis) sowie die zahlreichen Übereinkünfte mit der Äbtissin über Visitationen und weitere Rechte und Pflichten beider Seiten.

Originaldatierung:
Dat. Lat. pm. Alberti SRE. presb. card. et cancellarii 11 kal. feb. ind. 15 inc. 1181 pont. a. 1.
Incipit:
Iustitie ratio exigit et sedis
Unterschriften:
  • Lucius catholice ecclesie episcopus
  • Theodinus Portuensis et s. Rufine sedis ep.
  • Paulus Prenestinus ep.
  • Petrus presb. card. (s. Susanne)
  • (Vivianus presb. card.) s. Stephani in Celio monte
  • Hugo presb. card. s. Clementis
  • Cynthius presb. card. s. Cecilie
  • Matheus presb. card. s. Marcelli
  • Laborans presb. card. s. Marie Transtiberim tit. Calixti
  • Iacinthus diac. card. s. Marie in Cosmedin
  • Rainerius diac. card. s. Georgii ad velum aureum

Überlieferung/Literatur

Überl.: Angebl. Orig., Rom, Arch. Seg. Vat., AA Arm. I-XVIII Nr. 3368; Kopie 13. Jh., Nancy, Bibl. mun., Charte Nr. 11 (Kopie des echten, verbrannten Orig., vgl. unten). Drucke: Hugo, Annales 2 Probationes Sp. 251-253; Würdtwein, Nova subsidia diplomatica 10 S. 118-121 Nr. 38; Migne, PL 201 Sp. 1098-1100 Nr. 28. Reg.: JL 14573 (J 9447); Pfister, Chartes Nancy S. 11-12 (S. 62-63) Nr. 11; Parisse, Bullaire Lorraine S. 70 Nr. 325.

Verbesserungen und Zusätze (2012):

Die im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, Marburg, aufbewahrte Photographie des Pseudo-Orig. ist inzwischen im Internet verfügbar. Zur Sache vgl. jetzt Falkenstein, Fälschung oder Nachzeichnung S. 170-174, wo die Urk. S. 204-206 Nr. 6 gedruckt ist.

Kommentar

Das Orig. in St-Dié, das Pfister, Chartes Nancy S. 12 (S. 63) erwähnt, ist nach freundlicher Auskunft der Bibliotheken von Nancy und St-Dié 1944 verbrannt. Zur Überlieferung vgl. auch Meinert, PUU Frankreich 1 S. 116 f. und S. 167; die dort S. 117 erwähnte Nachbildung ist die oben genannte Charte Nr. 11, die auch bei Pflugk-Harttung, Päpstliche Original-Urkunden S. 575 Nr. 969 verzeichnet ist. Bei den Unterschriften der Nachzeichnung steht in der Kolumne der Kardinalpriester an erster Stelle ein Petrus pbr card tt sci Stephani in Celio monte; sein Name dürfte aus denen der Kardinalpriester Petrus von S. Susanna und Vivianus von S. Stefano in Celio monte zusammengezogen worden sein. – Zu dem angebl. Orig. vgl. Kehr, PUU Rom 1 S. 117 = Acta Rom. pont. 2 S. 299; es handelt sich dabei nach Katterbach/Peitz, Unterschriften S. 234 f. um eine Fälschung, die aufgrund einer echten Vorlage hergestellt wurde; die Rota und ein kleiner Teil der Unterschriften ist dort Nr. 54 abgebildet. Der hier überlieferte Text ist gegenüber dem Wortlaut der echten Urk. stark erweitert. Diese Textform ist auch noch durch Kopien in Nancy, Bibl. mun., Ms. 1788 (1007) p. 49-51 (17. Jh.) und Ms. 1787 (1008) p. 149-150 erhalten, vgl. die Bemerkungen zu Reg. 113 für denselben Empfänger, wobei eine ähnliche Überlieferungsform vorliegt. – Die bei Pfaff, Sieben Jahre S. 184 Nr. 27 zu dieser Urk. genannten Kardinalsunterschriften betreffen in Wirklichkeit Reg. 113. – Vgl. zu Hohenburg (Mont-Ste-Odile) GP III S. 32 ff. und zu St-Gorgon S. 38 f. sowie Barth, Hb. der elsässischen Kirchen Sp. 1013 ff. (Odilienberg) und Seiler, Frühstaufische Territorialpolitik S. 236 ff.; zur Äbtissin Herrad von Hohenburg, unter deren Leitung der berühmte Hortus deliciarum entstand, vgl. Schmidt, Herrade S. 8 ff., zu dieser Schenkung S. 10 f., vgl. dazu auch LexMA 4 Sp. 2179 f. Zur Überlieferung und Geschichte von Étival vgl. Ardura, Abbayes de l'ordre de Prémontré S. 238 ff. sowie S. 395 über dessen Beziehungen zu Hohenburg, die auch von Parisse, Chanoines S. 379 und Uhry, Le Mont Sainte-Odile S. 32 f. behandelt werden.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 112, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-01-22_1_0_4_4_1_112_112
(Abgerufen am 29.03.2024).