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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. verleiht den Lucchesen (Lucanis) das Recht, Münzen zu schlagen, und befiehlt den Städten Tusciens, der Marken, Kampaniens, Apuliens und der Romaniola (civitatibus Tuscie et Marchie, Campanie, Apulie et Romagnole) sowie allen Rompilgern, diese Münzen zu benutzen.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Dep., erw. bei Tholomeus von Lucca zu 1182 (Tholomei Lucensis Annales, ed. Schmeidler S. 76-77). Reg.: IP III S. 454 Nr. †*33.

Kommentar

Kehr hielt in der Italia pontificia das Stück für eine Fälschung; Schmeidler meinte S. 76 Anm. 6, wenn es sich um ein echtes Stück gehandelt habe, müsse es wegen des Zusatzes adhuc imperante Frederico primo et regnante Heinrico filio eius auf jeden Fall nach 1186 ausgestellt worden sein; eine ähnliche Wendung ist jedoch bereits 1174 in einem Diplom des Kaisers für St-Ghislain (DF.I. 1 Nr. 614 S. 103-104) nachzuweisen, wo es in der Datumzeile Frederico imperante, Heinrico regnante heißt; vgl. etwa auch den Vertrag von 1177 zwischen Kaiser Friedrich I., seinem Sohn und König Wilhelm II. von Sizilien, der Heinrich als Mitaussteller nennt: Fredericus Dei gratia Romanorum imperator et semper augustus et Heinricus rex filius noster (Böhmer-Baaken, RI IV,3: Heinrich VI. Nr. 1, MGH Const. 1 S. 370-371 Nr. 268). Zu Anfang seiner Regierung wird Friedrich I. mehrmals in seinen Diplomen als primus bezeichnet, vgl. DF.I. 1 Nr. 4 S. 8, Nr. 14 S. 26, Nr. 74 S. 124, Nr. 77 S. 129 und S. 130. Eine Urk. Lucius' III. hat es in dieser Form sicher nicht gegeben, doch würde es nach freundlicher Mitteilung von Michael Matzke, Marburg, zur Politik Lucius' III. passen, daß er die Luccheser Münze als einer Art Leitwährung unterstützte, und würde vielleicht auch auf dessen Anspruch auf die Mathildischen Güter hinweisen, vgl. LexMA 6 Sp. 394 ff. Zur Romaniola vgl. Dizionario di toponomastica S. 551 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. †435, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-00-00_11_0_4_4_1_435_435
(Abgerufen am 19.04.2024).