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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. schreibt Archipresbyter (Hugo) und den Kanonikern der Kirche (S. Martino) in Lucca (archipresbytero et canonicis Lucane ecclesie), nachdem er aus ihrem Brief erfahren hat, daß Prior (Ieronimus) und die Kanoniker von S. Frediano zu Lucca (prior et canonici s. Fridiani) seinem Schreiben, das er zugunsten (der Domkanoniker) an S. Frediano gerichtet hatte, nicht entsprochen haben, und daß der Prior vielmehr innerhalb der festgesetzten Frist nach Rom aufgebrochen sei; teilt ihnen auf ihr Bitten mit, daß er für beide Seiten ein Ende dieser Angelegenheit durch Vergleich oder Urteil, notfalls vor dem Hl. Stuhl wünsche; läßt sie wissen, daß bei der Erneuerung der Privilegien für den Prior und in dem S. Salvatore zu Ficarolo (sancti Salvatoris de Ficarolo) betreffenden Fall nichts geschehe, woraus ein Präjudiz geschaffen würde, da er ihre Rechte, soweit möglich, bewahren wolle, doch könnten die Kardinäle ihr Privileg nicht unterschreiben, da nicht bestätigt werden könne, was jemand nicht besitzt; er läßt sie deshalb wissen, daß D(amian) (D.) sich gegen seinen Rat und Willen um die Erneuerung des Privilegs bemüht habe, und versichert sie seines guten Willens.

Originaldatierung:
Dat. Rome apud sanctum Petrum ...
Incipit:
Litteras vestras ea qua debuimus

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 12. Jh., Lucca, Arch. di San Frediano, Ms. inscriptus cod. F. fol. 53 (Liber privilegiorum S. Fridiani). Drucke: Baluze, Miscellanea 4 S. 596; Migne, PL 201 Sp. 1082 Nr. 9. Reg.: JL 14527 (J 9426) (zu 1181 November-Dezember); IP III S. 436 Nr. 119 (zu 1181 November).

Kommentar

Die Datierung ergibt sich aus dem einzig bekannten Aufenthalt Lucius' III. in St. Peter. Teile des Archivs von S. Frediano befinden sich bei der Pfarrei von S. Frediano, vgl. Ghignoli, Un codice lucchese S. 342 f. – Zu dem genannten Schreiben an S. Frediano vgl. Reg. 60. Der Brief des Domkapitels an den Papst ist verloren; zu den Privilegien des Domkapitels vgl. IP III S. 405 Nr. *45. Die Sigle D. ist wahrscheinlich mit Damian aufzulösen, der seit 1183 als Primicerius des Domkapitels belegt ist, vgl. Savigni, Episcopato S. 424 f. sowie Reg. 1100; deshalb ist die in dem Nebeneintrag IP III S. 405 Nr. 43 vorgeschlagene Emendation der Sigle D. in B. nicht notwendig. Zur Abhängigkeit Ficarolos von S. Frediano vgl. IP V S. 288 ff. und Gehrt, Regularkanonikerstifte S. 67.

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Das Schreiben ist jetzt auch bei Concioni/Ferri/Ghilarducci, Lucensis ecclesiae Monumenta 3,1 S. 369 gedruckt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 61, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1181-12-19_2_0_4_4_1_61_61
(Abgerufen am 20.04.2024).