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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,3, Nachträge

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(König) Heinrich approbiert die von seinem Vater dem Stift Cappenberg zugestandene Vogteifreiheit.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in der ohne Datum überlieferten Urkunde Erzbischof Adolfs von Köln (Knipping 2 1670 zu: 1199–1205, aus Orig. im Archiv des Stiftes).

Kommentar

Erzbischof Adolf bekräftigte darin die Befreiung des Stiftes Cappenberg von der erblichen Vogtei seiner Familie. Der Text endet mit den Worten: Liberam enim esse advocatiam Capenbergensem imperator Fridericus et dixit me presente et scribi iussit ad petitionem abbatis Hermanni, quam scripturam filius eius Henricus imperator et legit et approbavit. Die (scriptura) bezieht sich auf das Diplom Kaiser Friedrichs von 1187 August 21, Worms über die Befreiung von der Vogtei (Druck: DF.I. 963 – Reg.: B-Opll, Nr. 3098, jeweils mit dem Zitat aus der Urkunde Adolfs). Das bei B-Zinsmaier Nr. 29 A angeführte Schutzprivileg Heinrichs VI., das in BR 830 erwähnt sein soll, beruht wohl auf einem Irrtum. Zu den Amtsdaten Erzbischof Adolfs vgl. Weinfurter/Engels, Series episcoporum, S. 41 f. Tatsächlich ist Adolf zur Zeit der Ausstellung dieses Diploms Friedrichs Domdekan von Köln gewesen (LMA 1 Sp. 160). Man muss davon ausgehen, dass Heinrich das Privileg seines Vaters, das im Archiv des Stiftes war, vorgelegen hat (legit). 1187 kann das nicht geschehen sein, denn der König hielt sich bis Dezember 1187 in Italien auf. An den Niederrhein kam er erst zum Jahresanfang 1189 und wieder im November 1193, in beiden Jahren urkundete er für Cappenberg (vgl. B-Baaken, Nr. 79 und B-Baaken, Nr. 323). 1189 war Heinrich zwar nicht (imperator), der Titel könnte allerdings durch eine Nachbenennung in der Notitia des Erzbischofs bedingt sein. Damals kam er von dem Hoftag in Lüttich über Maastricht nach Geldern und Kaiserswerth nach Andernach. Dass er auch noch in Münster gewesen ist, wie B-Baaken, Nr. 79 zu belegen scheint, ist wegen der andauernden Verhandlungen Anfang 1189 sowie angesichts der Entfernung und der Jahreszeit eher unwahrscheinlich. Eine Erklärung bietet das Itinerar des Königs. Auf seinem Weg rheinaufwärts muss er an der Mündung der Lippe Stift Wesel, den Besitz Cappenbergs, berührt haben, dessen Mühlen an der Lippe er mit B-Baaken, Nr. 79 in Schutz nahm. Möglich wäre, dass ihm bei dieser Gelegenheit die kaiserliche Urkunde B-Opll, Nr. 3089 zur Approbation in Gegenwart des Domdekans vorgelegt worden ist und außerdem in seiner eigenen, von dem Empfänger Cappenberg schon vorbereiteten Urkunde B-Baaken, Nr. 79 Ort und Tag von anderer Hand nachgetragen worden sind. Das würde auch erklären, weshalb diese Hand in Cappenberg selbst nicht nachzuweisen ist.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,3,2 n. N109, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a0804d3b-efae-4c78-87d8-079eafdf5920
(Abgerufen am 29.03.2024).