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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,3

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nimmt in Nachahmung seines Vaters, Kaiser Friedrichs1, das Stift Berchtesgaden (cenobium Berchtersgademense) samt allen Personen und allen Besitzungen, insbesondere mit dem das Stift umgebenden Forst samt allem Zubehör und allen Rechten innerhalb der im einzelnen angegebenen Grenzen in seinen Schutz, gewährt dem Propst und den Brüdern die freie Wahl des Vogtes, bestätigt ihnen alle gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen, namentlich die Salzquelle zu Reichenhall (aquam in fonte Halle), die Graf Gebhard, der Sohn des Grafen Berengar von Sulzbach (comes Gebehardus filius Peringarii comitis de Sulzbach) in Anwesenheit seines (des Kaisers) Vaters sechs Jahre vor seinem Tode dem Stift übertragen habe2, befreit alle Rodungen des Stiftes innerhalb angegebener Grenzen samt allen Kolonen von der Gerichtsbarkeit der Grafen und Richter, überträgt deren Rechte dem Propste und verbietet, das Stift wegen seiner Besitzungen mit gerichtlichen Klagen zu behelligen oder auf andere Weise zu beunruhigen. Zeugen: Otto Babenbergensis episcopus, Otto Frisingensis episcopus, Everardus Mersburgensis episcopus, Bertoldus dux Meranie, Philippus frater noster, Fridericus burcravius de Nurenberc, Boppo comes de Wertheim, Otto lancravius de Steveningen, Rupertus de Durne, Godefridus de Wineden, Rapoto de Bimsstein, Hildebrandus de Slegeltal, Eberardus marscalcus de Aneboz. p. m. Sigeloi imp. aule prothonotarii.„Notum sit omnibus”.

 

Verbesserungen und Zusätze (1979):

Bei der in der Anmerkung zitierten VU Kaiser Friedrichs I. v. 1156 Juni 13 (Stumpf 3742 = DF. I. 140) handelt es sich um ein interpoliertes Diplom, dessen verunechtete Fassung angefertigt wurde, um den Anspruch des Stiftes Berchtesgaden auf das Salzregal zu sichern, vgl. dazu jetzt die Vorbemerkung zu DF. I. 140.

Originaldatierung:
(apud Nurenberc ... XI kal. Aprilis)
Zeugen:
Zeugen: Otto Babenbergensis episcopus, Otto Frisingensis episcopus, Everardus Mersburgensis episcopus, Bertoldus dux Meranie, Philippus frater noster, Fridericus burcravius de Nurenberc, Boppo comes de Wertheim, Otto lancravius de Steveningen, Rupertus de Durne, Godefridus de Wineden, Rapoto de Bimsstein, Hildebrandus de Slegeltal, Eberardus marscalcus de Aneboz.
Incipit:
„Notum sit omnibus”.
Schreiber:
p. m. Sigeloi imp. aule prothonotarii.
Empfänger:
Berchtesgaden

Überlieferung/Literatur

Hs.: Orig., München, Bayrisches Hauptstaatsarchiv (Kaiserselekt Nr.560) (A). — Druck: Mon. Boica XXIX, 1 Nr.560 (S.481—484) aus A. — Reg.: Toeche 271; Stumpf 4852.

Anmerkungen

  1. 1 Vgl. die Urk. Ks. Friedrichs I., Würzburg, 1156 Juni 13 (Stumpf 3742); sie ist VU.
  2. 2 Auf dem Hoftag zu Eger 1183, vgl. die Traditionsnotiz im Schenkungsbuch von Berchtesgaden Nr. 172 (Quellen u. Erhört. z. Bayer. u. dt. Gesch. I S. 340). — Nach Csendes, Schreiber S. 64 verfaßt und geschrieben von H 9 (Balduin?), vgl. auch Walter, Reichskanzlei S. 84. Auch nach Zinsmaier, Urkk. Philipps v. Schwaben u. Ottos IV. S. 24 stammen Schrift und Diktat von PhB (= H 9), der aber (vgl. S.19f.) nicht mit Balduin zu identifizieren sei.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,3 n. 340, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1194-03-22_1_0_4_3_1_414_340
(Abgerufen am 28.03.2024).