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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,3

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nimmt auf Bitten seines Großonkels Welf (proavunculi nostri Welfonis illustris viri) das von diesem begründete Prämonstratenserstift S. Johannes Baptista zu Steingaden (ecclesiam Sancti Joannis Baptiste in Staingaden, per ipsum in proprio ac libero fundo secundum Beati Augustini regulam ad institutionem Premonstratensium liberaliter constructam) in seinen Schutz, bestätigt ihm alle geschehenen und zukünftigen Schenkungen, namentlich diejenigen, die durch den erwähnten Welf oder den Herzog Heinrich von Sachsen (per...Heinricum Saxonum ducem) sowie durch deren oder durch königliche Ministerialen gemacht worden seien, bestimmt, daß solche Güter, welche dem Stift zu Eigen übertragen, aber noch als Lehen vergeben sind, nach dem Tode der Lehnsträger frei sein und von keinem seiner Nachfolger an andere Personen übertragen werden sollen, erlaubt, daß königliche Fiskalinen oder Ministerialen sich und ihre Güter dem Stift ohne seine (des Königs) Zustimmung übergeben dürfen, bestätigt dem Stift die genannten Besitzungen sowie die Freiheiten, welche der genannte Herzog mit Zustimmung des verstorbenen (pie recordationis) Kaisers Friedrich, seines Vaters, dem Stift gewährt habe und trifft nähere Bestimmungen über die Vogtei, über die weltliche Verwaltung des Stiftes und über die Rückführung entflohener Klosterleute. Zeugen: Conradus Maguntinus archiepiscopus, Ro u dolfus comes palatinus de Tuwingen, Sigebertus comes de Werde, Fridericus comes de Hohenberch, Gerhardus de Kelbersowe, Meingoz de Maguntia, Cunradus cappellanus de Scefowe, Rubertus ioculator regis. „Regiam decet excellentiam iustis petitionibus facilem assensum prebere”.

Originaldatierung:
(Spire VIII id. Septembris)
Zeugen:
Zeugen: Conradus Maguntinus archiepiscopus, Ro u dolfus comes palatinus de Tuwingen, Sigebertus comes de Werde, Fridericus comes de Hohenberch, Gerhardus de Kelbersowe, Meingoz de Maguntia, Cunradus cappellanus de Scefowe, Rubertus ioculator regis.
Incipit:
„Regiam decet excellentiam iustis petitionibus facilem assensum prebere”.
Empfänger:
Steingaden

Überlieferung/Literatur

Hss.: Angebl. Orig., München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Kaiserselekt Nr.548) ( + A); Abschr. in D. Kg. Albrechts I., Hagenau, 1299 Mai 7 (Böhmer 175), Orig., ebda. (Kaiserselekt Nr. 1135) (B); Abschr. in D. Kg. Heinrichs VII., Nördlingen, 1309 Juni 20 (Böhmer 104), Orig., ebda. (Kaiserselekt Nr.1193) (C). — Drucke: Hund, Metrop. Salisburg. III S.358—359 (unvollständig; Anfang bis S.358 Z.12 = Stumpf + 4513) u. III S.359—360 (unvollständig; Schluß ab S.360 Z.10 = Stumpf + 4513); (Hugo) Ann. Praemonstrat. I, 2 Sp. 534—536 (mit 1191, ohne Tages- u. Ortsangabe); Scheid, Orig. Guelf. II Nr. 142 (S. 622—624) (unvollständig; Anfang bis S. 622 Z. 14 = Stumpf + 4513) aus Hund; Mon. Boica VI Nr. 15 (S. 499—502) aus + A (dazu Verbesserungen in XXIX, 1 Nr.548, S.458). — Reg.: Böhmer 2738; Toeche 69; Stumpf 4647; Helbok, Regg. v. Vorarlberg 301.

Kommentar

Es muß vorläufig unentschieden bleiben, ob die Urk. Ks. Friedrichs I. v. 1189 (Stumpf + 4513, doch vgl. Ficker, Beitrr. z. Urkkl. II Nachtrr. zu §164, S.494) VU für Reg. 90 war, während für die Liste der Besitzungen die Urk. Herzog Welfs (VI.) v. 1183 (Mon. Boica VI Nr. 10, S. 492—493) VU gewesen zu sein scheint. — Zur Erwähnung Ks. Friedrichs als ‚pie recordationis‘ vgl. Ficker, Beitrr. z. Urkkl. II Nachtrr. zu §103 (S.486); wahrscheinlich fehlte aber dieser Vermerk in der echten Vorlage. — Nach Kirchner, Zs. f. bayer. Lg. 19, 1956, S. 92—94 ist die Urk. eine ca. 1220—1240 auf der Grundlage eines echten D. Heinrichs VI. hergestellte Fälschung. Aus der echten Vorlage stammen neben dem heute an rot-weißen Seidenfäden anhängenden, beschädigten Wachssg. (zur Siegelbefestigung vgl. Kirchner aaO) der größere Teil des Kontextes sowie die Zeugen und die Datierung. — Csendes, Schreiber S. 88 nimmt dagegen eine Empfängerausfertigung an.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,3 n. 90, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1189-09-06_1_0_4_3_1_142_90
(Abgerufen am 25.04.2024).