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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,3

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bekundet, daß der frühere Graf Humbert von Savoyen, ein offenkundiger Feind des Reiches (Humbertus quondam Sabaudie comes, manifestus hostis imperii) wegen der Vielzahl seiner Vergehen, insbesondere wegen der gewaltsamen Entfremdung von Gütern des Bischofs und der bischöflichen Kirche S. Johannis zu Turin von seinem Vater, Kaiser Friedrich, und von ihm selbst häufig ermahnt worden sei, daß dieser dennoch widerspenstig geblieben und mehreren, auch peremptorischen Ladungen nicht gefolgt sei, daß er daraufhin diesem, unter Beachtung des gerichtlichen Verfahrens, durch einen Rechtsspruch der Fürsten des Reiches alle Allodien und Lehen, die er innerhalb des Römischen Reiches besaß, aberkannt und ihn mit dem Reichsbann belegt habe, bekundet ferner, daß der erwähnte Graf im Banne gestorben sei und daß er (der König) nach dessen Tode mit der Zustimmung seines Sohnes Thomas (filius eius Thomas), den er wieder in seine Gnade aufgenommen habe, und nach dem Rat der Fürsten des Reiches das Bistum Sitten (Sedunensem episcopatum), dessen Bischöfe zuvor die Regalien aus der Hand der Grafen von Savoyen erhielten, für immer beim Reiche behalten habe, mit der Bestimmung, daß die Bischöfe die Regalien zukünftig nur vom Reiche erhalten sollen, bekundet schließlich, daß er den derzeitigen Bischof Wilhelm (Willelmum episcopum) mit den Regalien investiert habe und nimmt alle beweglichen und unbeweglichen, gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen der bischöflichen Kirche in seinen Schutz. Zeugen: Bonefacius Novariensis episcopus, Walbertus Augustensis episcopus, Lambertus Mauriennsis episcopus, Iohannes imperialis aule cancellarius, Bonefacius marchio Montisferrati, Albertus dux de Tecke, Willelmus comes de Masco, Albertus comes de Dasberc, Sibertus comes de Werde, Emigo comes de Luningen, Rudolfus de Rabrehteswilre et frater eius Henricus, Ulricus de Urselingen, Henricus Testa marscalus, Humfridus de Valkensten, Drushardus, Wezelo de Berge. Iohannes imp. aule cancellarius v. Cunradi Mag. sed. archiep. et Germ. archicanc.„De regalis celsitudinis equitate procedit”.

Originaldatierung:
(apud Basileam nonis Maii)
Zeugen:
Zeugen: Bonefacius Novariensis episcopus, Walbertus Augustensis episcopus, Lambertus Mauriennsis episcopus, Iohannes imperialis aule cancellarius, Bonefacius marchio Montisferrati, Albertus dux de Tecke, Willelmus comes de Masco, Albertus comes de Dasberc, Sibertus comes de Werde, Emigo comes de Luningen, Rudolfus de Rabrehteswilre et frater eius Henricus, Ulricus de Urselingen, Henricus Testa marscalus, Humfridus de Valkensten, Drushardus, Wezelo de Berge.
Incipit:
„De regalis celsitudinis equitate procedit”.
Empfänger:
Sitten
Kanzler:
Iohannes imp. aule cancellarius v. Cunradi Mag. sed. archiep. et Germ. archicanc.

Überlieferung/Literatur

Hs.: Orig. fehlt; Notariell begl. Abschr. v. 1330 Januar 8, Sitten/Sion, Archives capitulaires de Valère (B 2 a Th.4) (B). — Drucke: Schöpflin, Alsatia dipl. I Nr. 345 (S. 292—293) aus B; Gallia christiana ed. sec. XII Instr. Nr. 15 (Sp. 433); Furrer, Gesch., Statistik u. Urkk.sammlung III S. 45—47; Zeerleder, Urkk. f. d. Gesch. d. Stadt Bern I Nr. 78 (S. 142—143); Wurstemberger, Peter II., Graf v. Savoyen IV Nr. 34 (S. 12—14) aus B; Sécretan, Un procès au douzième siècle ... Preuves Nr.35 (in: Archiv f. Schweiz. Gesch. 16, 1868) S. 135—137 aus Gallia christiana u. Furrer; Gremaud, Docum. rel. à l'hist. du Vallais I Nr. 176 (S.122—125) aus B = Fontes rer. Bernen. I Nr. 87 (S. 482—484). — Reg.: Böhmer 2736; Toeche 67; Stumpf 4644; Hidber II 2604.

Kommentar

Zur Sache vgl. Hellmann, D. Grfen v. Savoyen u. d. Reich S.64 ff. u. Brader, Markgraf Bonifaz v. Montferrat S. 36 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,3 n. 86, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1189-05-07_1_0_4_3_1_137_86
(Abgerufen am 28.03.2024).