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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich und sein gleichnamiger Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, gelten als Initiatoren der ecclesia sancte Marie hospitalis Theutonicorum (in Jerusalem).

Überlieferung/Literatur

Chron. breve fratris, ut videtur, ordinis Theutonicorum, MG. SS XXIV, 153; vgl. auch die diversen Hinweise in späteren Herrscherurkunden, darunter im DF.II. von 1221 April 10 für den Deutschen Orden (B.-Ficker Reg. 1309, ed. Winkelmann, Acta ined., 201 no 218: … sacra domus hospitalis sancte Marie Theutonicorum in Jerusalem a divo quondam augusto domino imperatore Friderico avo nostro pietatis intuitu propagata …), weiters – in ähnlicher Formulierung – im DF.II. von 1230 Mai (B.-Ficker Reg. 1786, ed. Huillard-Bréholles 3, 195) und im DManfred von 1160 Januar – , Foggia (B.-Ficker Reg. 4715); vgl. auch die in dieser Form freilich nicht zutreffenden Angaben in den Ann. Veron. antiqui, ed. Cipolla, Bullettino dell’Istituto storico italiano 29 (1908) 43, zum Begräbnis des Staufers (in ecclesia Sancte Marie Hospitalis Teotonicorum, quem pater et ipse inchoaverant, sepultus fuit).

Kommentar

Das seit 1143 den Johannitern unterstellte Deutsche Spital in Jerusalem war 1187 (Eroberung Jerusalems durch Saladin) zerstört worden. Erst im Lager vor Akkon war vor dem September 1190 unter maßgeblicher Beteiligung von Bremern und Lübeckern ein (neues) deutsches Spital als Keimzelle des Deutschen Ordens entstanden. In welcher Weise Besitz und Rechte des Deutschen Spitals in Jerusalem nach Friedrich Barbarossas Tod an diese Neugründung gelangten, ist nicht eindeutig zu entscheiden. Dazu kommt bei der Bewertung der hier zugrunde liegenden Überlieferung auch die bereits früher festgestellte Schwierigkeit, der „Ahnenformel“ in Diplomen Kaiser Friedrichs II. einen realen Gehalt beizumessen (siehe dazu schon oben Reg. 38); vgl. zu diesem Problemkreis insbesondere Favreau, Studien zur Frühgeschichte des Deutschen Ordens (Kieler Hist. Stud. 21, o. J./1974) 64 ff., Arnold, Jerusalem und Akkon, MIÖG 86 (1978) 416 ff., Hucker, Kreuzzugsbewegung, in: Kein Krieg ist heilig. Die Kreuzzüge. Ausstellungskatalog Mainz (2004) 32, und Heutger, Ritterorden, in: ebda., 149.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3469, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1190-06-10_2_0_4_2_4_899_3469
(Abgerufen am 25.04.2024).