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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Papst Gregor (VIII.) teilt den Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten und Prälaten in Deutschland mit, er sei am Tag nach dem Tod Papst Urbans (III.) († 20. Oktober 1187; Wahl daher am 21. Oktober 1187) zu dessen Nachfolger gewählt worden, fordert sie auf, Kaiser Friedrich, die Fürsten und das Volk des deutschen Königreiches zur Befreiung der östlichen Kirche (= des Heiligen Landes) zu bewegen, und beglaubigt seinen Subdiakon P. (bzw. B.) sowie den Prior von Pontida als seine Boten.

Überlieferung/Literatur

Jaffé-L. 16.014.

Kommentar

Kardinalpresbyter Albert von S. Lorenzo in Lucina war am 21. Oktober 1187 zum Nachfolger des tags zuvor verstorbenen Papstes Urban III. gewählt worden, die Weihe war am 25. Oktober erfolgt, vgl. dazu Giesebrecht – Simson, Kaiserzeit VI, 166 f. – Im Roberti canonici s. Mariani Autissiodorensis Chron., MG. SS XXVI, 252, heißt es, dass der Kaiser über die Wahl Gregors VIII. hoch erfreut war und den Fürsten und Präfekten die Unterstützung des neuen Papstes auftrug (Precepit quoque principibus et prefectis omnem ei reverentiam impendere et transeunti per terram suam de fisco proprio victuali ministrare.); dass die Kardinäle bei der Wahl des neuen Papstes auf den Umstand Rücksicht nahmen, dass dieser Mann die Gnade des Kaisers besaß, berichtet auch eine dem neuen Papst nicht gewogene, englische Quelle (E Gervasii Cantuariensis Chronica, MG. SS XXVII, 305: Sciebant enim cardinales, quod idem Albertus multam imperatoris haberet gratiam, eo quod, ipsius semper fovens partem, eidem omnia Romane curie relevaret secreta.). – Zwei Tage später, am 29. Oktober, ließ der neue Papst gleichfalls in Ferrara weitere Schreiben an alle Gläubigen mit der Aufforderung zur Unterstützung des Heiligen Landes ausstellen, vgl. dazu Hist. de expeditione Friderici (Ansbert), ed. Chroust, MG. SS rer. Germ. N.S. 5, 6 ff. (deutsche Übersetzung von Bühler, Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas, 2002, 65 ff.), Salloch, Die lateinische Fortsetzung Wilhelms von Tyrus (Greifswald 1934) 85, sowie Jaffé-L. 16.018 und 16.019.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3111, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1187-10-27_1_0_4_2_4_536_3111
(Abgerufen am 29.03.2024).