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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich entscheidet auf Bitten Alberts von Dagsburg (Tagesburc), Vogt des Hofes des Priorates (des Klosters Peterlingen) St. Peter zu Colmar, und der dortigen Brüder einen Rechtsstreit zwischen diesem Priorat (ecclesiam sancti Petri superioris curię Columbariensis) und Ritter Ulrich von Erstein (Heristeim) um Eigenleute, nämlich Gertrud und ihre Töchter. Ulrich von Erstein hat darauf gedrängt, den Zeugenbeweis zu führen, und hat den völlig unvermutet damit konfrontierten Hof um eine Entscheidung gebeten, worauf Friedrich persönlich unter Zustimmung des Hofes (ore imperiali universa curia assentiente iudicatum est) ein Urteil zu Gunsten des Priorates fällt. Damit ist auch das früher seitens Heinrichs und Ulrichs, des Vaters und Oheims des genannten Ulrich, angestrengte Verfahren hinfällig. Z.: die Grafen Ludwig von Pfirt (Ferrette) und Berthold von Neuenburg (Nuwenburc), die Herren Kuno von Horburg (Horenburc) und Egelolf von Irslingen (Urselinge) sowie dessen Sohn Ulrich, Dietrich von Girsberg und seine Brüder, Karl von Egesheim, Algot von Türkheim (Turencheim), die Ritter Rudolf, Nordwin, Immo und Burchard von Colmar sowie weitere Kleriker und Amtleute (officiales) des Hofes des Priorates St. Peter zu Colmar. – Iohannes canc.; außerhalb der Kanzlei verfasst und wohl von einem Romanen geschrieben, wobei das D.48 (Reg. 160) für Peterlingen, dem St. Peter als Priorat unterstand, als äußeres Vorbild herangezogen wurde; SI.2. Imperialis maiestatis interest.

Zeugen:
die Grafen Ludwig von Pfirt (Ferrette) und Berthold von Neuenburg (Nuwenburc), die Herren Kuno von Horburg (Horenburc) und Egelolf von Irslingen (Urselinge) sowie dessen Sohn Ulrich, Dietrich von Girsberg und seine Brüder, Karl von Egesheim, Algot von Türkheim (Turencheim), die Ritter Rudolf, Nordwin, Immo und Burchard von Colmar sowie weitere Kleriker und Amtleute (officiales) des Hofes des Priorates St. Peter zu Colmar
Incipit:
Imperialis maiestatis interest.
Schreiber:
außerhalb der Kanzlei verfasst und wohl von einem Romanen geschrieben, wobei das D.48 (Reg. 160) für Peterlingen, dem St. Peter als Priorat unterstand, als äußeres Vorbild herangezogen wurde
Kanzler:
Iohannes canc.

Überlieferung/Literatur

Orig.: Departementalarchiv Colmar (A). Teilfaks.: Herkenrath, Reichskanzlei 1181 bis 1190, Abb. 17. Drucke: Albrecht, Rappoltstein. UB. 1, 56 no 43; Finsterwalder, Oberrhein. Stadtrechte 3. Abt. III 1, 18 no 17; MG.DF.I.952. Regg.: Diestelkamp – Rotter, Urkundenregesten 1, 384 no 489; Stumpf 4468 zu 1186.

Kommentar

Zur diplomatischen Bewertung des entgegen der Auffassung von Stumpf zweifellos echten Stückes, bei dem vor allem die Verwendung des für diese Zeit bereits unüblichen sigillum impressum und die Nennung Heinrichs VI. am Ende der Datierung, die keine Herrscherjahre angibt, auffallen und das angeführte Inkarnationsjahr 1185 nach dem Itinerar sicher zu 1186 zu emendieren ist, vgl. die Vorbemerkung zum D. mit Hinweisen auf weiterführende Literatur. – Zu dem unter den Zeugen genannten Grafen Berthold von Neuenburg (Kr. Breisgau-Hochschwarzwald), der bereits in Reg. 188 bei Hofe bezeugt ist, vgl. in Korrektur zu älteren Identifizierungen (etwa Diestelkamp – Rotter, Urkundenregesten 1, Register sub voce „Nimburg“) Plassmann, Struktur des Hofes, 280; dieser Graf begleitete den Kaiser wenige Jahre später auf den Kreuzzug, siehe dazu unten Regg. 3245, 3274 und 3385; zur Identifizierung von Turencheim mit Türkheim (Dép. Haut-Rhin) vgl. Plassmann, a.a.O., 279.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3020, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1186-10-05_1_0_4_2_4_444_3020
(Abgerufen am 20.04.2024).