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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich nimmt die Vasallen der Landschaften Garfagnana und Versilia – und zwar aus der Garfagnana namentlich die Herren von Soraggio di Garfagnana, die Herren von Gragnano, die Herren von Verrúcole-Gherardinga, die Söhne des Guido von Villa Collemandina, die Herren von Bacciano und Caréggine, die Herren von Castiglione di Garfagnana und Pieve Fosciana, die Herren von Celabareti (Cella-Baroti oder Cerageto), die Herren von Villa Ceserana, die Herren von Barga, die Herren aus der Casa Rolandenga, die Herren aus dem Hause Soffredinghi (von Anchiano) und die Herren aus dem Hause Porcari, aus der Versilia und aus Camaiore di Versilia namentlich die Herren von Montemagno, die Söhne des Ubaldus, die Herren von Valécchia, die Herren von Corvaia, Trufe von Rocca del Castel d’Aginolfo und die Herren von Ghivizzano – in seinen Schutz, unterstellt sie ausschließlich der kaiserlichen Gewalt, nämlich ihm, seinem Sohn, König Heinrich (VI.) und seinen Boten, die er mit Zustimmung der Konsuln und Rektoren dieses Gebietes dort einsetzen wird, und erklärt sie für unabhängig von allen städtischen Kommunen. Er widerruft insbesondere alle Maßnahmen, die die Städte gegen die Interessen der genannten Vasallen getroffen haben, nämlich die Ausdehnung der städtischen Herrschaft auf Corvaia, Scortia Bocone, Monsagrati (Montegranato), Calavorno und Gioviano, und befiehlt den Lucchesen unter Androhung der Vorladung vor den Kaiser oder seinen Boten sowie der folgenden Reichsacht die Wiederrichtung der von ihnen zerstörten Burgen Mozzanum (Bozzano oder Borgo a Mozzano), Anchiano und Giuncugnano (Lacunam) sowie die Zerstörung der von ihnen errichteten Burgen Orbicciano (Urbicianum), Stiava (Sclauam) und Albiano. Er unterstellt die genannten Vasallen dem Markgrafen Wilhelm von Parodi, den er als Podestà und Rektor für die Garfagnana und die Versilia einsetzt, und nimmt Coréglia ebenfalls in seinen Schutz auf. Z.: Erzbischof Konrad von Mainz, die Bischöfe Garsidonius von Mantua, Alberich von Reggio (Emilia) und Ardicio von Modena, Rudolf, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Herzog Konrad von Spoleto, Markgraf Konrad von Ancona, die Grafen Gerhard von Looz/Borgloon, Simon von Sponheim und Diepold von Lechsgemünd, Markgraf Wilhelm von Parodi, Werner von Bolanden, Graf Wifred von Lomello, Guido von Sannazzaro de’ Burgondi und dessen Bruder Rainer, Berthold von Hohkönigsburg (Cuningisper), (Reichs-)Legat für Italien, Wilhelm von Vezzano (Ligure), Konrad von (Bad) Schussenried (Schuzin), Kämmerer Rudolf, Marschall Heinrich von (Kaisers)Lautern, Eilward von Wildenstein, Friedrich von Riet und Propst (Friedrich) von St. Thomas in Straßburg. – Gotefridus imp. aule canc. vice Philippi Coloniensis archiep. et Italie archicanc.; Kanzleiausfertigung, die nach der Nachzeichnung des Monogramms in der Überlieferung B wohl von GG geschrieben wurde, der auch als Verfasser zu gelten haben wird; B.2 (vgl. Anm. e‘‘‘); Imperatoriam maiestatem nostram.

Zeugen:
Erzbischof Konrad von Mainz, die Bischöfe Garsidonius von Mantua, Alberich von Reggio (Emilia) und Ardicio von Modena, Rudolf, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Herzog Konrad von Spoleto, Markgraf Konrad von Ancona, die Grafen Gerhard von Looz/Borgloon, Simon von Sponheim und Diepold von Lechsgemünd, Markgraf Wilhelm von Parodi, Werner von Bolanden, Graf Wifred von Lomello, Guido von Sannazzaro de’ Burgondi und dessen Bruder Rainer, Berthold von Hohkönigsburg (Cuningisper), (Reichs-)Legat für Italien, Wilhelm von Vezzano (Ligure), Konrad von (Bad) Schussenried (Schuzin), Kämmerer Rudolf, Marschall Heinrich von (Kaisers)Lautern, Eilward von Wildenstein, Friedrich von Riet und Propst (Friedrich) von St. Thomas in Straßburg
Incipit:
Imperatoriam maiestatem nostram.
Schreiber:
Kanzleiausfertigung, die nach der Nachzeichnung des Monogramms in der Überlieferung B wohl von GG geschrieben wurde, der auch als Verfasser zu gelten haben wird
Kanzler:
Gotefridus imp. aule canc. vice Philippi Coloniensis archiep. et Italie archicanc.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Register Papst Gregors IX. tom. 1, Reg. Vat. no 14 f. 50‘, Vatikanisches Archiv (B); Abschrift des 16. Jh., Staatsarchiv Lucca, Capitoli IV (Armario XI no 116) f. 14 (C); Abschrift des 18. Jh. im Cod. dipl. Luccense, Cod. ms. 87 (alt 67, sine folio), Biblioteca Governativa zu Lucca (D). Drucke: Ficker, Forschungen 4, 198 no 156; Auvray, Reg. de Grégoire IX 1, 95 no 174; MG.DF.I.899. Regg.: Dolch – Münch, UB. der Stadt Kaiserslautern 1, 60 no 45; Stumpf 4412.

Kommentar

Zur Überlieferungsgeschichte – im 16. Jh. war das Original noch in Lucca vorhanden – vgl. die Vorbemerkung zum D. – Die Aufnahme von Coréglia in den kaiserlichen Schutz und die Nennung des Propstes von St. Thomas in Straßburg als Zeuge finden sich am Ende der Zeugenreihe hinzugefügt, wobei es sich offensichtlich schon im Original um Nachträge handelte. – Zur Tätigkeit Wilhelms von Parodi in der Garfagnana vgl. auch unten Reg. 2893. – Zur Bedeutung dieses D. vgl. Opll, Il Monte Bardone, Quaderni storici 61, anno XXI, fasc. 1 (1986) 57 ff., sowie Andreolli, Barbarossa e la Garfagnana, in: La Garfagnana dall‘epoca comunale all‘avvento degli estensi (Dep. di storia patria per le antiche provincie modenesi, 1998) 1–16, insbesondere 13.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 2863, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1185-03-05_2_0_4_2_4_285_2863
(Abgerufen am 28.03.2024).