Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich I. - RI IV,2,4 n. 2814

(1156 Juni – 1184 November 15)

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Friedrich und seine Gemahlin Beatrix bestätigen eine seit mehr als dreißig Jahren bestehende Bruderschaft von Geistlichen und Laien (in Goslar), die sich der Unterstützung armer und kranker Mitbürger und der Fürsorge für deren Begräbnis und Gedächtnis widmet, wobei die Höhe der wöchentlichen Unterstützung für erkrankte Mitbürger, die Aufwendungen für Begräbnisse, die jährliche Stiftung von Wachs zu Ehren der hl. Maria und Strafen für das Versäumnis der wöchentlich zu erbringenden Zahlungen von Seiten der Mitbrüder festgelegt werden. – Eine unter Heranziehung einer ebenfalls undatierten Urkunde über die Stiftung dieser Bruderschaft (Bode, UB. 1, 298 n^o 266) außerhalb der Kanzlei entstandene, unbesiegelte Aufzeichnung, die nicht den Charakter einer Originalurkunde, sondern einer nachträglichen, unbeglaubigten Niederschrift trägt. Noverint universi tam.

Überlieferung/Literatur

Orig.: Aufzeichnung aus dem späten 12. oder dem frühen 13. Jh., Stadtarchiv Goslar (A). Drucke: Bode, UB. Stadt Goslar 1, 297 n^o 265; MG.DF.I.1013. Reg.: Stumpf 4567.

Kommentar

Die Schrift zeigt zwar fortgeschrittene Züge, könnte jedoch noch aus der letzten Lebenszeit der Kaiserin stammen. – Terminus post quem ist die Hochzeit des Kaiserpaares im Juni 1156 (nicht wie in den DDF.I.: Mai), vgl. dazu oben Reg. 398; die Rechtshandlung gehört wohl zu einem der Aufenthalte des Kaiserpaares in Goslar. – Die enge Verbindung des staufischen Paares zu dieser Bruderschaft erhellt nicht nur aus dem in der Vorlage (Bode, UB. 1, 298 n^o 266) angeführten Stiftungszweck (pro salute corporis et animę venerabilis domini nostri imperatoris Friderici et venerabilis coniugis suę imperatricis Beatricis), sondern auch daraus, dass es im D. ausdrücklich nostra fraternitas und nostri confratres heißt. – Vgl. zum D. Frölich, Beiträge zum älteren Brüderschaftswesen, Zs. d. Harz-Vereins f. Gesch. u. Altertumskunde 55 (1922) 19 ff.