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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich bestätigt Bischof Ognibene von Verona auf dessen Bitten die schon von seinen Vorgängern, den römischen Kaisern wie den langobardischen und fränkischen Königen, bestätigten, namentlich angeführten Besitzungen und Rechte seiner Kirche, jedoch unter Vorbehalt der kaiserlichen Gerechtsame und des Fodrums für den Fall, dass der Kaiser nach Italien kommt oder seinen speziellen Boten deswegen nach Italien entsendet. Er fügt weitere Vorrechte hinzu, darunter das Verbot, in den namentlich genannten Orten irgendeine Befestigung, sie sei aus Mauern, Stein, Erde, Holz oder einem anderen Material, oder ein hohes Haus ohne bischöfliche Zustimmung zu errichten, weiters die Anordnung an die Einwohner dieser Güter, die Gemeinschaftsrechte (communia) in keiner Weise ohne Zustimmung des Bischofs zu veräußern, das Verbot der Einsetzung von Konsuln und Podestà ohne bischöfliche Zustimmung sowie die Verpflichtung der Bistumsleute, Duelle ausschließlich unter der Aufsicht des Bischofs oder seines Boten auszutragen. Z.: die Erzbischöfe Konrad von Mainz, Robert von Vienne, Johannes von Lyon und Adalbert von Salzburg, die Bischöfe Otto von Bamberg, Eberhard von Merseburg, Bertram von Metz und Wilhelm von Asti, Elekt Konrad von Lübeck, Abt Siegfried von Hersfeld, Protonotar Rudolf, Landgraf Ludwig von Thüringen, Markgraf Berthold von Andechs (Istrien), Graf Diepold von Lechsgemünd, Marschall Heinrich von (Kaisers-)Lautern und Kämmerer Rudolf. – Gotifredus imp. aule canc. vice Philippi Coloniensis archiep. et Ytalie archicanc.; in der Kanzlei formal überarbeitete und auf Wunsch des Empfängers durch wesentliche neue Bestimmungen ergänzte Wiederholung des D. 88 (Reg. 248; VU.), verfasst und – nach gewissen Elementen der Nachzeichnung in der Überlieferung C – wohl auch geschrieben von GG; SP.2. (vgl. Anm. c’’’). Nostram imperialis excellentie.

Zeugen:
die Erzbischöfe Konrad von Mainz, Robert von Vienne, Johannes von Lyon und Adalbert von Salzburg, die Bischöfe Otto von Bamberg, Eberhard von Merseburg, Bertram von Metz und Wilhelm von Asti, Elekt Konrad von Lübeck, Abt Siegfried von Hersfeld, Protonotar Rudolf, Landgraf Ludwig von Thüringen, Markgraf Berthold von Andechs (Istrien), Graf Diepold von Lechsgemünd, Marschall Heinrich von (Kaisers-)Lautern und Kämmerer Rudolf
Incipit:
Nostram imperialis excellentie.
Schreiber:
in der Kanzlei formal überarbeitete und auf Wunsch des Empfängers durch wesentliche neue Bestimmungen ergänzte Wiederholung des D. 88 (Reg. 248; VU.), verfasst und – nach gewissen Elementen der Nachzeichnung in der Überlieferung
Kanzler:
Gotifredus imp. aule canc. vice Philippi Coloniensis archiep. et Ytalie archicanc.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Unvollständige, unbeglaubigte Abschrift des 13. Jh. im Vatikanischen Archiv, Archivio della Cancellaria della Nunziatura Veneta no 7415 (B); Notarielle Abschrift des 13. Jh., Archivio Bevilacqua-Vescovo, Diplomi no 4, Staatsarchiv Verona (C); Abschrift des 15. Jh., Processi busta 20 no 425 f. 5, ebenda (D). Drucke: Stumpf, Acta ined., 734 no 527; Schneider, San Giorgio in Braida, in: Papsttum und Kaisertum (Kehr-Festschrift) 205 no 8; MG.DF.I.881. Regg.: Cipolla, Verzeichnis der Kaiserurkunden, MIÖG 4 (1883) 220 no 111; Dolch – Münch, UB. der Stadt Kaiserslautern 1, 58 no 35; Stumpf 4393a.

Kommentar

In der Publicatio des D. (Noscat itaque sacri imperii Romani tam presens etas quam successura posteritas, …) wurde das dann später seit Wilhelm von Holland übliche Wort Romanum mit der Bezeichnung sacrum imperium, für das der Notar GG eine Vorliebe hatte, verbunden, vgl. dazu Herkenrath, Reichskanzlei 1181 bis 1190, 177. – Im Zusammenhang mit der Zeugennennung des Elekten Konrad von Lübeck sei darauf hingewiesen, dass dessen Anwesenheit in Verona auch bei Arnold von Lübeck erwähnt wird: Dort (Arnoldi Chron. Slavorum l. III cap. 6, MG. SS XXI, 148) heißt es nämlich, dass Konrad in Verona von Papst Lucius III. ein Mandat (MG. SS XXI, 148 Anm. 54: ausgestellt 1185 Januar 3, Verona) betreffs der Präsenzpflicht von mit Kirchen des Lübecker Bistums belehnten Klerikern, die aus fremden Diözesen stammen, erhalten habe.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 2806, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1184-11-03_2_0_4_2_4_227_2806
(Abgerufen am 29.03.2024).