Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

Sie sehen den Datensatz 203 von insgesamt 901.

Friedrich bricht ohne Heer (Ann. Welfici Weingart.: sine armis) – friedlich und um den Papst zu treffen (Ann. Ratisponenses, MG. SS XVII, 589: zu September 1) – nach Italien auf. In seiner Begleitung befinden sich Landgraf Ludwig (von Thüringen) und andere Fürsten (Cron. s. Petri Erford. mod.).

Überlieferung/Literatur

Ann. Aquenses, MG. SS XXIV, 38 (zu 1183: intravit Italiam, habiturus colloquium cum Lucio papa); Ann. Brixienses, MG. SS XVIII, 814 (zu September: intravit Italiam); Ann. s. Disibodi, MG. SS XVII, 30 (irrig unmittelbar nach dem Hoftag in Mainz vom 20. Mai 1184); Ann. Plac. Gib., MG. SS XVIII, 465; Ann. s. Rudberti Salisburg., MG. SS IX, 777 (septimo [recte: sexto] Italiam adiit); Ann. Welfici Weingart., ed. König (Schwäb. Chroniken d. Stauferzeit 1,21978) 92 (zu 1184 August); Arnoldi Chron. Slavorum l. III cap. 11, MG. SS XXI, 154 (irrig zu 1185); Chron. reg. Col., ed. Waitz, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 134 (zu August); Cont. Admunt., MG. SS IX, 586 (Italiam septimo [recte: sexto] ingreditur); Cont. Cremifanensis, MG. SS IX, 546 (sexto Italiam ingreditur); Cron. s. Petri Erford. mod., ed. Holder-Egger, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 193; Cron. Reinhardsbrunn., MG. SS XXX/1, 542; Hermanni Altah. Ann., MG. SS XVII, 384 (irrig: 7. [recte: 6.] Italienzug); Cont. Zwetlensis altera, MG. SS IX, 542 (invitatus in Italiam, a Lucio Romanorum pontifice et Lombardis honeste suscipitur); Otto von St. Blasien, Chronica, ed. Hofmeister, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 39 = ed. Schmale, Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe XVIIIa, 80 (zu 1186; 6. Italienzug: Italiam ingressus rogantibus Mediolanensibus, ut in signum adepte imperialis gratie nuptias filii apud Mediolanum celebraret, …; bei dieser Begründung für den Antritt des Italienzugs liegt ein Rückschluss von späteren Ereignissen her vor); Sigeb. Cont. Aquicinct., MG. SS VI, 422 (ohne Datum).

Kommentar

Der Ort des Aufbruchs zum sechsten und letzten Italienzug des Staufers ist nicht überliefert. Scheffer-Boichorst, Streit mit der Kurie, 43 Anm. 3, nennt in diesem Zusammenhang Regensburg, da der Termin des Aufbruchs in den Regensburger Annalen überliefert ist; daraus folgert Ludwig, Marschgeschwindigkeit, 39, dass der Kaiser über den Brenner nach dem Süden gezogen ist, vgl. dazu auch Opll, Itinerar, 82 mit Anmm. 97 und 98. – Eine andere denkbare Möglichkeit wäre freilich, dass der Weg über Como – damit wohl über den Lukmanierpass – geführt hat: In einem Zeugenverhör von (1195 Januar 18 – April 15), ed. Biscaro, Di una visita di Federico Barbarossa, Arch. stor. lomb. 4/1 (1904) 348 ff., gibt der Comasker Domkanoniker Ardizzone da Castiglione nämlich an, dass der Kaiser nach dem Frieden von Venedig im Jahre 1177 Como zweimal aufgesucht hat (… una vice quando dominus F. imperator reconciliatus est a domino Alexandro papa beate memorie, post reconciliationem secundo – ? – intravit Cumanam urbem; zum Aufenthalt von 1186 vgl. unten Reg. 3005). Obwohl Fasola, Il monastero di S. Abbondio nel quadro istituzionale comasco della prima età comunale (secoli XI–XII) (Ministero per i Beni Culturali e Ambientali, Ufficio Centrale Beni Archivistici, Como 1984) 105 f. Anm. 8 (zur Edition) sowie 86, die Angaben mancher der Zeugen dieses Verhörs in Zweifel zieht, ist nicht ganz auszuschließen, dass diese Angabe dennoch zutrifft. In diesem Falle könnte ein Einreihung dieser Nachricht zum September 1184 – der Kaiser ist damals am 19. September in Mailand als erstem Aufenthaltsort in Italien nachzuweisen (Reg. 2783), sodass auch die Route über den Lukmanier und Como eingeschlagen worden sein könnte – vorgenommen werden. – Der in der Erfurter Überlieferung eigens als Begleiter des Kaisers genannte Thüringer Landgraf ist dann auch als Zeuge in den in Italien ausgestellten DDF.I. nachzuweisen, vgl. seine Nennungen in Regg. 2784, 2785, 2787, 2789–2790, 2800, 2804, 2806–2808, 2822, 2826–2829 und 2831.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 2782, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1184-09-01_1_0_4_2_4_203_2782
(Abgerufen am 29.03.2024).