Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich I. - RI IV,2,4 n. 2655

1182 Mai 16 (Pfingsten), Mainz

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Hoftag: Friedrich hält nach der Unterwerfung Herzog Heinrichs des Löwen einen Hoftag in Mainz, auf dem er sich krönen lässt und in königlichem Ornat gemeinsam mit seiner Gemahlin, Kaiserin (Beatrix), und seinem Sohn, König Heinrich (VI.), in Gegenwart Erzbischof Philipps von Köln sowie zahlreicher Fürsten, Edelfreier und Herzöge eine Prozession im Kloster St. Alban von der dort gelegenen Albanskapelle, dem am Rand des Klosterareals gelegenen Baptisterium, aus durchführt. Auf dem glänzenden Hoftag erscheint auch Graf Philipp von Flandern, der sich hier nach Beendigung der Auseinandersetzungen mit dem König von Frankreich vollends dem Kaiser und dem König (Heinrich VI.) unterstellt und für den Fall seines erbenlosen Todes seine Erbschaft einem der Söhne des Kaisers zusagt. In der Folge verbringt der Herrscher eine Woche in Mainz und trifft Entscheidungen in Reichsangelegenheiten und hinsichtlich des Friedens der Kirchen.

Überlieferung/Literatur

Ann. breves Wormatienses, MG. SS XVII, 74 (irrig zu 1172); Sigeb. Cont. Aquicinct., MG. SS VI, 420 f.; vgl. B.-Baaken Reg. 1l; der Hoftag wird auch in der Datierung einer Urkunde des Abtes Vortlievus von St. Martin zu Köln von 1182 erwähnt, vgl. dazu Reg. 2656.

Kommentar

Zur Teilnahme Philipps von Flandern am Hoftag vgl. Giesebrecht – Simson, Kaiserzeit VI, 53 f., und Kienast, Deutschland und Frankreich I, 229. Der Hoftag dauerte jedenfalls noch bis zum 31. Mai, siehe dazu die Hinweise in den Datierungen der DD. 825–829 (Regg. 2657–2661). – Vielleicht darf man den Bericht der Ann. Pegav., MG. SS XVI, 265, über die Beschwörung eines Friedens durch alle Fürsten des deutschen Reiches (… omnes principes regni Teutonici pacem se servaturos iuramento confirmant) gleichfalls zu diesem Hoftag setzen. – Zum damaligen Aufenthalt des Kaisers in Mainz vgl. auch Schmid, Die Abtei St. Alban vor Mainz (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz 30, 1996) 77 f.