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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich nimmt auf Bitten des Archipresbyters und der Domkanoniker von Verona (maioris Veronensis ecclesię sanctę dei genitricis Marie), die sein Kapellan Markisius, Thesaurar der Kirche von Verona, stellvertretend vorgebracht hat, die Besitzungen des Domkapitels von Verona in seinen Schutz, bestätigt den namentlich angeführten Besitzstand, das Recht zur Einhebung des Fodrums, jedoch unter Vorbehalt der kaiserlichen Gerechtsame, sowie die ausschließliche Gerichtsbarkeit über die Hintersassen. Er betont, dass anders lautende Verfügungen, die seine Vorgänger oder er selbst erlassen haben, kein Präjudiz für die Veroneser Kirche darstellen sollen, und er verbietet den Bewohnern der namentlich angeführten, im Besitz der Empfänger stehenden Orte, ohne Zustimmung des Archipresbyters und seiner Brüder Konsuln oder einen Podestà einzusetzen, Befestigungen anzulegen oder communia zu veräußern oder zu verpfänden, wobei unter anderem bereits vorgenommene Entfremdungen für ungültig erklärt werden. Z.: Erzbischof Konrad von Salzburg, Bischof Konrad von Worms, Rudolf, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Propst Friedrich von St. Thomas in Straßburg, Werner von Bolanden, Hartmann von Büdingen, Truchsess Konrad und Mundschenk Konrad (von Oberschüpf). – Godefridus imp. aulę canc. vice Cristiani Maguntine sedis archiep. et Germanie archicanc.; unter weit reichender Verwendung des verunechteten DK.III.171 (VU.) geschrieben von Robert; SP.D. Cum religiosarum postulationes.

Zeugen:
Erzbischof Konrad von Salzburg, Bischof Konrad von Worms, Rudolf, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Propst Friedrich von St. Thomas in Straßburg, Werner von Bolanden, Hartmann von Büdingen, Truchsess Konrad und Mundschenk Konrad (von Oberschüpf)
Incipit:
Cum religiosarum postulationes.
Schreiber:
unter weit reichender Verwendung des verunechteten DK.III.171 (VU.) geschrieben von Robert
Kanzler:
Godefridus imp. aulę canc. vice Cristiani Maguntine sedis archiep. et Germanie archicanc.

Überlieferung/Literatur

Orig.: Archiv des Domkapitels zu Verona, im Jahre 1882 durch die Etschüberschwemmung schwer beschädigt (A). Kop.: Einzelabschrift des 12. Jh., ebenda (B); beglaubigte Kopie des 12. Jh., ebenda (C); Fumano, Processi P. f. 1136 und 1145‘ aus dem 16. Jh., ebenda (D); Liber privilegiorum Veronensis aus dem Anfang des 17. Jh. in der Bibiliothek des Domkapitels zu Verona f. 107 (E). Drucke: Stumpf, Acta ined., 538 no 381; Cipolla, Verzeichnis der Kaiserurkunden, MIÖG 4 (1883) 219 no 106; Lanza, Carte del Capitolo di Verona (Fonti per la Storia della Terraferma Veneta 22, 2006) 188 no 104; MG.DF.I.823. Reg.: Stumpf 4337.

Kommentar

Nicht das echte D.87 (Reg. 244), sondern das offenbar zum Zweck der Erwirkung des D.823 verfälschte Konradinum – bei dieser Fälschung ging es vor allem um die Bestätigung der ausschließlichen Gerichtsbarkeit des Domkapitels über seine Hintersassen – diente als Vorlage, vgl. dazu die Vorbemerkung zum D. – Zur Identifizierung des Mundschenken Konrad von Oberschüpf vgl. Plassmann, Struktur des Hofes, 282, sowie Keupp, Dienst und Verdienst (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 48, 2002) 228 ff. – Zum Inhalt vgl. auch DF.I.888 (Reg. 2833).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 2648, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-03-03_1_0_4_2_4_69_2648
(Abgerufen am 24.04.2024).