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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,3

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Christian, Erzbischof von Mainz (Reichslegat für Italien), und die Konsuln von Pisa und Florenz verpflichten sich gegenseitig, im Sinne eines Friedensschlusses zwischen Pisa-Florenz und Genua-Lucca zu wirken. Zunächst werden am 23. Mai in der Kirche S. Andrea in Chinzica zu Pisa folgende Abmachungen getroffen: Die Pisaner Konsuln werden mit vier Luccheser Gefangenen vor dem Erzbischof erscheinen, ihm diese Gefangenen als Sicherstellung für ihre Bereitschaft zum Frieden übergeben und sich gemeinsam mit den Florentinern eidlich zu Friedensverhandlungen verpflichten. Daraufhin wird sie der Erzbischof in öffentlicher Versammlung von der Reichsacht lösen und dies — falls die Pisaner Konsuln es wünschen — auch vom Kaiser selbst bestätigen lassen. Danach werden die vier Lucchesen den Florentiner Konsuln überantwortet werden, und die Pisaner werden auch die übrigen in Pisa gefangenen Lucchesen den Florentinern übergeben, die sich eidlich verpflichten müssen, sie im Fall des Scheiterns der Friedensverhandlungen wieder nach Pisa zurückzuführen. Die Verhandlungen sollen sodann in der Weise geführt werden, daß Erzbischof Christian aus den Städten Pisa und Florenz je zwei Männer und auch aus den Städten Lucca und Genua je zwei Männer wählen wird, die sich vor ihm durch Eid zur Aufnahme von Friedensgesprächen verpflichten müssen. Falls die Verhandlungen dieser acht Männer scheitern, werden sie zwei Schiedsrichtern, nämlich Graf Gerard von Pisa und Guido de Montemagno, übertragen werden. 15 Tage nach Abschluß des Friedens werden die Florentiner alle gefangenen Lucchesen dem Mainzer Erzbischof zu S. Miniato übergeben. Er oder die Lucchesen werden auch die in Genua oder Lucca gefangenen Pisaner bei sich haben und nach Abschluß des Friedens freilassen. Auf dieses Abkommen verpflichten sich eidlich einerseits Gerardus de Rangone und Guido von Sannazzaro de' Burgondi als Beauftragte Erzbischof Christians, andererseits die Florentiner Konsuln Johannes Donati und Mannus sowie die Pisaner Konsuln Rainerius Gaitani, Alcherius, Benectus, Albizellus und Gualfredus. Z.: Graf Gerard (von Pisa), Albertinus quondam Sigerii Gualandi, Forense de Canpi, Cavalcante quondam Boneisignis, Abate quondam Ildebrandi und Albonettus quondam Bagloni (alle aus Florenz) . Am 26. Mai beschwört Erzbischof Christian im Haus der Söhne des Petro zu Borgo S. Genesio dann in Gegenwart des Hericus quondam Canis (aus Pisa), des Albertinus quondam Sigerii (aus Florenz) und des Abate (quondam Ildebrandi, aus Florenz) diese Abmachungen.

Zeugen:
Graf Gerard (von Pisa), Albertinus quondam Sigerii Gualandi, Forense de Canpi, Cavalcante quondam Boneisignis, Abate quondam Ildebrandi und Albonettus quondam Bagloni (alle aus Florenz) . Am 26. Mai beschwört Erzbischof Christian im Haus der Söhne des Petro zu Borgo S. Genesio dann in Gegenwart des Hericus quondam Canis (aus Pisa), des Albertinus quondam Sigerii (aus Florenz) und des Abate (quondam Ildebrandi, aus Florenz) diese Abmachungen

Überlieferung/Literatur

MG. Const. 1, 332 no 238 (irrig zu 1173); Hägermann, Urkunden, AfD 14 (1968) 250 no 15.

Kommentar

Zur diplomatischen Kritik dieser im Original erhaltenen Urkunde, die der Pisaner Richter Ildebrandus Familiatus aufgesetzt und der Notar Jacobus geschrieben hat, vgl. Hagermann, a.a.O., 250 und Acht, Mainzer UB. II/1, 585 no 346. — Zum endgültigen Friedensschluß mit Pisa sowie zur Lösung dieser Stadt aus der Reichsacht siehe unten Reg. 1984.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,3 n. 1981, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1172-05-23_1_0_4_2_3_206_1981
(Abgerufen am 19.04.2024).