Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,2

Sie sehen den Datensatz 54 von insgesamt 1250.

Friedrich läßt den Begriff der Regalien durch eine in formloser Niederschrift gehaltene Aufzählung definieren, wobei die Arimannien, das Recht auf die Verkehrswege und die damit verbundenen Abgaben, die Münze, Strafgelder, die Konfiskation von Gütern bei bestimmten Verbrechen, der Anspruch auf vakante Güter und auf Spannund Fuhrdienste, die außerordentliche Abgabe für den königlichen Kriegszug, die Einsetzung von Gerichtsbehörden, die Silbergruben, die Pfalzen in den gewohnten Städten, Einkünfte aus Fischfang und Salzgewinnung, der Einzug der Besitzungen bei Majestätsverbrechen sowie der Anteil an Schatzfunden genannt werden. - Regalia sunt hec .

Incipit:
Regalia sunt hec
Empfänger:
Regalien

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift des 12. Jh. im Cod. Vat. Pal. 772 f. 85, Vatikanische Bibliothek Rom (D); Abschrift des 13. Jh. im Ms. 1110 (alt Hist. 80) f. 13', Bibliothèque de l'Arsénal Paris (E); Abschrift des 13. Jh. im Cod. 565 f. 56', Bibliothèque municipale Tours (F); Abschrift des 14. Jh. im Msc. Can. 45 f. 74', Staatsbibliothek Bamberg (G). Drucke: MG. Const. 1, 244 no 175; MG. DF. I. 237. Reg.: Stumpf 3825.

Kommentar

Den genauesten Bericht über die Vorgänge bietet Otto Morena, ed. Güterbock, MG. SS rer. Germ. N. S. VII, 59 f., während Rahewins Nachrichten (Rahewini Gesta Frid. l. IV cap. 7, ed. Waitz - Simson, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 240) offensichtlich nur auf dem Hörensagen beruhen (vgl. auch Reg. 607). Der Umfang der Regalien, die auch in verschiedenen späteren Urkunden genannt sind (D. 257 = Reg. 665, D. 259 = Reg. 669 und D. 459 = Reg. 1402), war offenbar von den jeweiligen lokalen Verhältnissen abhängig, vgl. die Vorbemerkung zum D. Die Datierung muß zwischen 22. und 23. November offenbleiben, da die Angabe nono kalendas decembris bei Otto Morena nach dessen Eigenart, von der römischen Tagzählung ante kalendas stets einen Tag abzuweichen, auf den 22. November zu beziehen ist, der Kaiser aber andererseits am 23. November 1158 zu S. Pietro di Cotrebbia geurkundet hat (Reg. 610). - Zum D. vgl. Finsterwalder, Gesetze des Reichstags von Roncaglia, ZRG g. A. 51 (1931) 1 ff., besonders 15 ff., Ott, Regalienbegriff, ZRG kan. A. 35 (1948) 272 ff., besonders 276 ff. sowie Appelt, Friedrich Barbarossa und das römische Recht, Wege der Forschung 390 (1975) 62 ff.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,2 n. 611, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1158-11-22_1_0_4_2_2_53_611
(Abgerufen am 24.04.2024).